Der «menschliche Computer» ist tot

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Shakuntala DeviDer «menschliche Computer» ist tot

Die Inderin Shakuntala Devi ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Die Frau hatte eine besondere Fähigkeit: Sie konnte mit Zahlen rechnen, mit denen nicht einmal ein Taschenrechner umgehen konnte.

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Shakuntala Devi hatte zu Lebzeiten den Übernamen «der menschliche Computer» erhalten. Die Frau, die ihre mathematischen Fähigkeiten stets als «Gottes Gabe» bezeichnete, starb am Sonntag in Bangalore im Alter von 83 Jahren.

Die Inderin war dafür bekannt geworden, dass sie unter anderem 13-stellige Zahlen multiplizieren konnte. Dafür brauchte sie nur ein paar Sekunden. Devi hat gar die 23. Wurzel einer Zahl bestehend aus 201 Ziffern berechnet – in weniger als einer Minute. Auch konnte die Frau innert Sekunden einen Wochentag errechnen, wenn man ihr ein Datum aus dem letzten Jahrhundert angab.

«Wunderkind» war auch Astrologin

Es war ihr Vater, ein Zauberer, der ihr Talent im Alter von drei Jahren entdeckte. Während er Kartentricks mit seiner kleinen Tochter übte, bemerkte er, dass sie immer die richtige Karte zog. Er beobachtete, dass das Mädchen nicht seine Fingerfertigkeit durchschaut hatte, sondern besonders schnell die Karten zählte und sich deren Reihenfolge merkte.

Bereits als Sechsjährige gab das «Wunderkind» öffentliche Aufführungen an der Universität von Karnataka. In den darauf folgenden Jahren tourte die junge Frau durch Indien und «bemühte sich, den Schülern die Mathematik näher zu bringen», erzählt DC Shivdev, Mitglied einer Bildungsstiftung, die Devis Namen trägt, gegenüber der «BBC». Sie schrieb zudem zahlreiche Bücher und war zeitweise auch als Astrologin tätig.

Ihre erstaunliche Rechentechnik wurde nie wissenschaftlich untersucht. «Schade», findet Shivdev, «ihre Fähigkeiten sind nun mit ihr gestorben.»

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