Die Tierquälerei hat stark zugenommen

Aktualisiert

Besorgniserregende ZahlenDie Tierquälerei hat stark zugenommen

Der Schweizer Tierschutz schlägt Alarm. Noch nie mussten Tierheime so viele Tiere aufnehmen wie im Jahr 2010. Ausserdem gab es 6700 Fälle von Tierquälerei. Das ist ein enormer Anstieg.

von
feb
Heute werden Haustiere rasch und oft unüberlegt gekauft. Ebenso schnell wollen sie die Besitzer dann loswerden.

Heute werden Haustiere rasch und oft unüberlegt gekauft. Ebenso schnell wollen sie die Besitzer dann loswerden.

Die Schweizer Tierheime werden überrannt: Im vergangenen Jahr mussten sie so viele Tiere aufnehmen, wie noch nie. Das zeigen Zahlen des Schweizer Tierschutz STS, die der «SonntagsZeitung» vorliegen. Im Jahr 2010 landeten rund 28 000 Tiere in den Heimen der STS-Sektionen. Das sind 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor und 50 Prozent mehr als im 2007. Jetzt schlägt der Schweizer Tierschutz Alarm: «Wir sind besorgt. Der Anstieg ist dramatisch und die Kapazitätsgrenze endgültig erreicht», sagt Eva Waiblinger, Zoologin beim STS.

Für die Heime werde es immer schwieriger überhaupt noch Tiere aufzunehmen. An vielen Orten, darunter in den Tierheimen der Kantone Basel und Bern, existieren zurzeit lange Wartelisten oder gar Aufnahmestopps für herrenlose Tiere. Der Schweizer Tierschutz sieht den Hauptgrund für den massiven Anstieg in der zunehmenden Beliebtheit von Heimtieren und der gleichzeitig immer weiter verbreiteten Wegwerfmentalität, die mittlerweile auch vor Tieren nicht mehr halt mache.

«Oft werden Tiere vorschnell angeschafft und bei den kleinsten Problemen ins Tierheim abgeschoben oder ausgesetzt», sagt Waiblinger. Unterdessen nimmt auch die Tierquälerei zu: Im letzten Jahr registrierte der Schweizer Tierschutz 6700 Fälle von Tierquälerei. Das sind fast 1000 mehr als im Vorjahr.

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