Flugzeugabsturz im MittelmeerDie letzten Stationen der Unglücksmaschine MS 804
Neben Paris und Brüssel flog der Airbus in den 48 Stunden vor seinem Verschwinden auch Flughäfen in Nordafrika an.
Im Zuge ihrer Ermittlungen nehmen die Behörden auch die zuletzt angeflogenen Stationen des abgestürzten Airbus der EgyptAir in Augenschein. Ein Überblick über die Sicherheit auf diesen Flugplätzen:
Paris
Der letzte Stopp der Unglücksmaschine war der Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Er ist der zweitgrösste Flughafen für Passagierverkehr in Europa und der neuntgrösste weltweit. Unter den 100'000 Mitarbeitern gehören Tausende der Grenzschutzpolizei, dem Zoll, der Armee und privaten Sicherheitsfirmen an. Deren Mitarbeiter patrouillieren täglich in den öffentlichen Bereichen, in der Gepäckabgabe und auf der Rollbahn.
Die französischen Behörden haben die Zahl der stichprobenartigen Sicherheitsüberprüfungen, der Videoüberwachungskameras und der Spürhunde nach den Terroranschlägen von Paris an den drei Flughäfen der Stadt erhöht. Zahlreiche Mitarbeiter mussten ihre Dienstmarken wegen Extremismus-Verdachts zurückgeben. Aussen- und Verkehrsminister erklärten am Freitag, die Flughafensicherheit sei auf dem höchstmöglichen Level.
Kairo
Der in Paris ankommende Airbus A320 war zuvor in Kairo gestartet, dem Drehkreuz für Egyptair. Der Absturz ist der dritte in den vergangenen acht Monaten, in den Ägypten verwickelt ist. Das hat die Sicherheitsbedenken rund um ägyptische Flugzeuge und Flughäfen wieder vergrössert.
Tunis
Davor machte das Flugzeug einen Hin- und Rückflug nach Tunis. Auf diesem Flughafen werden jedes Jahr 5,5 Millionen Passagiere abgefertigt. Seit den Terrorattacken von Islamisten auf ein Museum und eine Strandanlage, bei denen im vergangenen Jahr Dutzende Touristen ums Leben gekommen waren, haben die tunesischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen wiederholt erhöht. Sie setzen nun Geräte ein, um Sprengstoff zu entdecken. Zudem wurde die Zahl der Sicherheitsleute vergrössert, die Gepäck kontrollieren. Tunesien sieht sich steigender Bedrohung islamistischer Extremisten aus dem benachbarten Libyen und innerhalb des Landes selbst ausgesetzt.
Asmara, Eritrea
Das Flugzeug macht auch einen Hin- und Rückflug in die Hauptstadt Eritreas. Der Flughafen hat nur zwei Start- und Landebahnen, die auch von der heimischen Luftwaffe genutzt werden. Das US-Aussenministerium hatte im vergangenen Jahr in einem Bericht festgestellt, die Sicherheit auf dem Flughafen sei «schwer einschätzbar». Es wies auf einen Mangel an Konsequenz bei den Überprüfungen durch die Wehrpflichtigen hin, die für die Sicherheit verantwortlich sind. Darüber hinaus mangele es an Technik, um gefälschte Dokumente zu entdecken.
Brüssel
Der Hin- und Rückflug davor ging von Kairo nach Brüssel. Dort hatten Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat nicht nur die Abflughalle des Flughafens im März angegriffen, sondern auch eine U-Bahnstation. Dabei starben 32 Menschen. In dem Flughafen werden jährlich 23,5 Millionen Passagiere abgefertigt. Kürzlich wurde der Flughafen teilweise wieder eröffnet. Es gibt zusätzliche Sicherheitsmassnahmen: So wird das Gepäck bereits vor dem Betreten des Terminals kontrolliert. (jros/sda)