Doppelgänger-CheckDiese Frauen haben fast nichts gemeinsam
Sie könnten Zwillinge sein, so ähnlich sehen sich Niamh und Irene. Doch die Irinnen treffen sich zum ersten Mal. Dann machen sie einen DNA-Test.
Die beiden Frauen wussten bis vor zwei Monaten noch nicht einmal von der Existenz der jeweils anderen – doch nach ihrem ersten Treffen entschlossen sich Niamh Geaney aus Dublin und Irene Adams aus Sligo zu einem DNA-Test. Denn: Die eine könnte das Spiegelbild der anderen sein. Von gemeinsamen Verwandten ist ihnen aber nichts bekannt.
«Wir haben Kontakt aufgenommen und es war absolut surreal, meinen Doppelgänger in Fleisch und Blut mir gegenüber zu sehen», sagte die 27-jährige Geaney zu «ABC News». Gefunden hat sie ihren «Zwilling» Adams (28) über die Doppelgänger-Plattform Twin Strangers, auf der eine Gesichterkennungs-Software potenzielle Doppelgänger erkennt.
Gleiche Gestik und Mimik
Sie hätten sich auf Anhieb gut verstanden. Spannend sei vor allem gewesen, dass nicht nur ihr Äusseres, sondern auch ihre Gestik und Mimik zum Verwechseln ähnlich seien, so Geaney. «Es war, als würde ich mir selbst zusehen (...) Wir haben dasselbe Lachen und sie spricht wie ich mit den Händen.»
Dutzende Besucher der Doppelgänger-Site schlugen den beiden vor, einen DNA-Test zu machen. Weil beide Frauen aus Irland stammen, «könnten sie ja Cousinen zehnten Grades oder sonst irgendwie verwandt sein».
DNA-Zentrum macht drei Tests
Vergangenen Dezember gaben Geaney und Adams dann tatsächlich Speichelproben ab. Das nationale DNA-Testzentrum DNA Ireland untersuchte die Proben auf einen möglichen Verwandtschaftsgrad und stellte folgendes fest:
- 0,0006 Prozent beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Schwestern sind und dieselben Eltern haben.
- 0,1 Prozent beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Halbschwestern sind, also ein Elternteil derselbe ist.
Weiter untersucht der Test mögliche gemeinsame Wurzeln, die bis zu 20'000 Jahre zurückliegen. Doch auch hier: keine Gemeinsamkeiten. Während Geaney der sogenannten Haplogruppe H angehört, hat Adams Gruppe T.
«Wir müssen irgendwie verwandt sein»
Die Ergebnisse verblüfften die beiden total: «Wir waren geschockt», sagte Geaney. «Wir dachten ‹O.k., irgendwo im Stammbaum müssen wir sicher Verwandte haben›, aber das war nicht der Fall.»
Das Ergebnis überrasche und fasziniere sie gleichermassen, sagte Geaney: «Doppelgänger sind ganz offensichtlich ein mysteriöses Phänomen.»