Barbusig im VatikanFemen-Aktivistin muss vor den Richter
Der versuchte Diebstahl der Jesus-Figur aus der Krippe vor dem Petersplatz hat viele Gläubige verletzt, so ein Vatikansprecher. Dafür soll die Femen-Aktivistin vor Gericht.
Für ihre barbusige Protestaktion auf dem Petersplatz in Rom ist eine Aktivistin der ukrainischen Frauenprotestgruppe Femen festgenommen worden. Die Frau sei am ersten Weihnachtstag in die Krippe eingebrochen und habe die Statue des Jesuskindes stehlen wollen, teilte der Vatikan am Freitag mit.
Sie wurde demnach sofort verhaftet und soll einem Richter vorgeführt werden. Es ist die bislang schärfste Reaktion des Vatikans auf Femen-Proteste. Mit der Aktion seien die religiösen Gefühle unzähliger Menschen verletzt worden, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Es sei richtig, dies mit angemessener Härte zu bestrafen, sagte er.
«God is woman» – nicht der erste Protest
Die Femen-Aktivistinnen kämpfen stets mit nackten Brüsten für Frauenrechte und gegen Sexismus. Die jüngste Aktion in Rom ereignete sich, nachdem der Papst den Segen «Urbi et orbi» (der Stadt und dem Erdkreis) gespendet hatte. Viele Gläubige waren jedoch noch auf dem Platz im Herzen von Rom versammelt. Dort zog die Frau ihr T-Shirt aus und zeigte ihre Brust, auf der geschrieben stand «God is woman» (Gott ist eine Frau).
Es war nicht das erste Mal, dass Femen gegen den Vatikan protestiert. Die Feministinnen verurteilen unter anderem die ablehnende Haltung der katholischen Kirche zur Abtreibung. (sda)