Hayden Cross ist Englands erster schwangerer Mann

Seit 2013 nimmt Hayden Cross männliche Hormone zu sich. Der Brite kam als Mädchen zur Welt. Bevor er mit der Geschlechtsumwandlung begann, fragte der 20-Jährige bei seiner Krankenkasse nach, ob er seine Eizelle einfrieren lassen könne, um später eigene biologische Kinder haben zu können.

Doch die Krankenkasse wollte die 4000 Pfund (knapp 5000 Franken) teure Behandlung nicht übernehmen, erzählt Cross der Zeitung «The Sun».

Cross entschied sich deshalb, seine Hormonbehandlung zu unterbrechen, um vor dem Abschluss der Umwandlung noch Mutter zu werden. Sein Wunsch nach einem eigenen Kind war zu gross: «Ich wollte immer eines haben.»

Weil dem Arbeitslosen das Geld für eine künstliche Befruchtung im Spital das Geld fehlte, suchte er auf Facebook einen Samenspender. Und Cross hatte Erfolg: «Der Spender kam vorbei, überreichte mir sein Sperma in einer Dose und ging wieder. Ich musste nichts bezahlen, er will nichts mit dem Kind zu tun haben», so Cross.

Mit einer Spritze befruchtet Cross sich dann selbst. «Ich hatte Glück, es klappte auf Anhieb.» Nun ist Cross bereits im vierten Monat schwanger. Nach der Geburt will er seine Geschlechtsumwandlung fortsetzen. Dann werden ihm die Brüste abgenommen und die Eierstöcke entfernt.

«Am Anfang hatte ich gemischte Gefühle. Ein Kind zu bekommen ist etwas sehr Weibliches», so der Schwangere. «Ich war auf dem Weg, der zu werden, der ich sein will. Doch nun geht mein Körper in die andere Richtung.»

Dass die Versicherung die Kosten für das Einfrieren der Eizellen nicht übernehmen wollte, macht Cross wütend. «Wenn sie es mir bezahlt hätten, hätte ich gewartet mit dem Schwangerwerden, ich hätte zuerst die Hormonbehandlung abgeschlossen und mir einen geeigneten Partner gesucht.»

Später will der alleinstehende Trans-Vater, der in der englischen Stadt Gloucester wohnt, offen mit seinem Kind über das Thema sprechen. «Ich werde der beste Vater sein.»