Hier sind Homosexuelle in Lebensgefahr

Lange hatte der deutsche Ex-Fussballprofi Thomas Hitzlsperger geschwiegen. Doch diese Woche bekannte er sich zu seiner Homosexualität. Er wolle das Schwulsein auch in Hinblick auf die Olympischen Spiele in Sotschi zum Thema machen, sagte er. Denn in Russland ist jede positive Äusserung über Homosexualität in Anwesenheit Minderjähriger per Gesetz verboten. Zudem werden gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht anerkannt.

Russland ist nicht das einzige Land, in dem Homosexuelle diskriminiert werden (siehe Infografik). Besonders in afrikanischen Staaten leben Schwule und Lesben gefährlich. In Mauretanien oder im Sudan werden Homosexuelle hingerichtet. Getötet werden Schwule und Lesben auch in zwölf nördlichen Bundesstaaten in Nigeria sowie in Teilen von Somalia - dort, wo die Sharia gilt.

Viele Länder empfinden Sexualität zwischen Männern schlimmer als zwischen Frauen. So werden im Iran schwule Männer hingerichtet - lesbische Frauen bekommen dagegen «nur» Peitschenhiebe. In Jamaika, Pakistan oder auf den Malediven ist die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Frauen sogar erlaubt - zwischen Männern jedoch nicht. Auch in Indien gelten noch keine liberalen Gesetze für Homosexuelle. So hat der oberste Gerichtshof im Dezember 2013 ein Gesetz aus der Kolonialzeit bestätigt, das Homosexualität verbietet. Die Richter kippten damit ein Urteil einer unteren Instanz aus dem Jahr 2009, das dieses Gesetz als verfassungswidrig erachtet hatte.

In Südamerika sind homosexuelle Handlungen fast in allen Ländern erlaubt. In Kolumbien, Uruguay oder Argentinien können Homosexuelle heiraten. In den USA ist Homosexualität legal. In einzelnen Bundesstaaten werden die gleichgeschlechtliche Ehe oder eingetragene Partnerschaften jedoch unterschiedlich gehandhabt. Nicht möglich sind diese zum Beispiel in Arizona oder Texas.