Roma amorKolosseum wird für 915 Tage eingerüstet
Rom bangt um den Zustand seines Wahrzeichens: Das Kolosseum wird für 30 Millionen Franken renoviert. Das kommt dem schuldengeplagten Italien nicht teuer, denn ein Modehaus finanziert den Umbau.
Das Kolosseum in Rom, eines der berühmtesten Bauwerke der Antike, wird für 30 Millionen Franken umfassend saniert. Kulturminister Lorenzo Ornaghi, Bürgermeister Gianni Alemanno und der Schuh-Fabrikant Diego Della Valle als Geldgeber stellten am Dienstag das auf drei Jahre angelegte Bauprogramm vor.
Auch während der Bauarbeiten sollen die Besucher Roms, die unter anderem durch Ridley Scotts Monumentalfilm «Gladiator» (2000) in die antike Arena gelockt werden, Zugang zum Kolosseum behalten.
Das im Jahre 80 in den Glanzzeiten des antiken Roms fertiggestellte Kolosseum mit seinen Maximalausdehnungen von 188 Metern Länge und 156 Meter Breite bei 48,50 Meter Höhe ist vom allmählichen Zerfall bedroht.
Herunterfallende Gesteinsbrocken führten regelmässig zu Debatten über Gefahren für die Besucher. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie sackte ein Teil des Gebäudes um 40 Zentimeter ab.
Von Tod's finanziert
Das Luxus-Modehaus Tod's erklärte sich bereit, die Renovierung zu finanzieren, die im Dezember beginnen und bis zur Jahresmitte 2015 dauern soll. Am 27. Juli erfolgte die Zuteilung des ersten Bauabschnitts für 8,3 Millionen Euro.
Geplant sind die Renovierung der von Fahrzeugabgasen geschwärzten Fassade, die Ausbesserung von Bruchstellen, die Beseitigung von Metallgittern im Erdgeschoss, die Einrichtung eines Besucherzentrums und die Sanierung des Innenraums.
Die zur Besichtigung freigegebenen Flächen sollen nach Abschluss der Bauarbeiten um ein Viertel vergrössert werden. Das Gebäude wird für 915 Tage eingerüstet.
Die Zukunft Italiens hänge von der Ausnutzung der «Schönheit seiner Monumente» ab, sagte Tod's-Chef Diego Della Valle, der auch von der «sozialen Verantwortung der Unternehmen» sprach. Er hoffe, dass andere italienische Unternehmen dem Beispiel folgten. Seit der Jahrhundertwende stieg die Zahl der Besucher des Kolosseums von einer Million auf sechs Millionen im Jahr.
(sda)