Ehrgeizige ElternMamas und Papas zerren weinende Kinder ins Ziel
Ein Bild eines Eltern-Kind-Laufs in Österreich sorgt in den sozialen Medien für Empörung. Statt Spass zu haben, werden die 3- bis 4-Jährigen am Arm gerissen.

Auch dem Veranstalter sind solche Bilder ein Gräuel. Er überlegt sich, auf den Eltern-Kind-Lauf künftig zu verzichten.
SPORTMEDIAPICS.COMDer Juniormarathon in Linz sollte eigentlich Spass machen. Gemeinsam mit Mutter oder Vater bewältigen Drei- bis Vierjährige eine 40 Meter lange Laufstrecke. Doch das Bild eines Sportfotografen der österreichischen Zeitung «Kurier» zeigt, wie die Kinder von ihren Eltern gegen deren Willen ins Ziel gezerrt werden.
In den sozialen Medien sorgt das Eltern-Kind-Gezerre für Empörung und Fassungslosigkeit. Kommentare wie «Total falscher Ehrgeiz», «Da stellen sich mir die Nackenhaare auf», «Das tut ja schon beim Betrachten weh» oder «Manche Eltern haben einfach keine Kinder verdient» sind nur wenige Beispiele von bestürzten Tweets.
«Der übertrieben falsche Ehrgeiz der Erwachsenen hat von Jahr zu Jahr zugenommen»
Der Fotograf Manfred Binder gab an, zufällig im Zielbereich des Juniormarathons gewesen zu sein. Als er sah, was sich abspielte, habe er zur Kamera gegriffen. Auf anderen Fotos seien die Kinder an den Händen der Eltern einen halben Meter hoch in der Luft gewesem. «Da wollten die Eltern gewinnen. Die Kinder haben geweint.»
Der Organisator Ewald Tröbinger meinte gegnüber den Medien, es sei nicht das erste Mal, dass es zu solchen Bildern komme. «Leider hat der übertriebene und falsche Ehrgeiz der Erwachsenen von Jahr zu Jahr zugenommen.» Ziel sei eigentlich, die Kinder zum Laufen zu bringen und ihnen Freude an der Bewegung aufzuzeigen. Die Platzierung solle dabei nicht im Vordergrund stehen.
Vielleicht wird der Lauf nun abgeschafft
«Wir arbeiten nun an einer Lösung, um allen Kids ein lustiges Lauffest zu bieten.» Unter anderem wird überlegt, auf den Juniormarathon, der am Rande des Linz-Marathons stattfindet, ganz zu verzichten.
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