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Typ-ähnlichMensch, du siehst aus wie dein Hund

Er ist ein begnadeter Fotograf, beherrscht Photoshop und hat Humor: Der Schweizer Sebastian Magnani treibt mit seinen Bildern ein weit verbreitetes Vorurteil auf die Spitze.

kmo
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Die Annahme, dass sich Hund und Halter mit der Zeit immer ähnlicher werden, ist weit verbreitet. Das ist natürlich Quatsch. Und doch gibt es immer wieder Fälle, in denen eine gewisse Typähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen ist.

Die Bilder des Fotografen Sebastian Magnani untermauern diese Behauptung. Der Schweizer hat verschiedene Hundehalter und ihre Vierbeiner porträtiert und danach die Bilder mit Photoshop so bearbeitet, dass eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen Halter und Hund entstand.

Auf die Idee kam der Walliser, als er seine Mutter und seine Freundin mit ihren Hunden porträtierte. Danach entwickelte sich alles wie von selbst. In einer Hundeschule fand er neue Models, und das Projekt «Underdog» war geboren.

Manche Hunde posierten wie Profi-Models

Magnani fotografierte die Hunde wie Menschen, indem er den Blick ganz frontal und zentriert auf ihren Kopf richtete. Dabei hätten sich die Tiere wie menschliche Models benommen, erzählt er 20 Minuten: Manche posierten, als hätten sie nie etwas anderes getan, andere waren quirlig und ungeduldig und wieder andere bestanden auf einer Leckerli-«Bezahlung» im Voraus.

Auf die Frage, ob er der Meinung sei, dass sich Hundhalter und ihre Vierbeiner besonders ähneln, sagt Magnani: «Das liegt alles im Auge des Betrachters, da wird viel hineininterpretiert. Aber ich denke, Mensch und Tier beeinflussen sich gegenseitig, was ihre Verhaltensweise betrifft.»

Der Frage, ob Hund und Halter tatsächlich ähnlich aussehen, ist auch die Wissenschaft schon nachgegangen. In einer Studie haben Forscher an der Universität San Diego nachgewiesen, dass sich künftige Hundehalter für das Tier entscheiden, das ihnen am meisten ähnelt. Zumindest wenn sie sich für einen Rassehund entscheiden. Denn da wissen sie, wie der Welpe später mal aussehen wird. Bei Mischlingen war die Ähnlichkeit zwischen Hund und Halter bedeutend weniger frappant.

Magnani will sein Projekt übrigens weiterziehen. «Mal sehen, wohin es noch führt», sagt er. Man darf gespannt sein.

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