Vermeintliche Wunder-CremeNach Tattoo-Entfernung blieb diese Horror-Narbe
Eine Thailänderin nutzte eine Creme, um ein Rosen-Tattoo auf ihrem Dekolleté loszuwerden. Das Mittel entfernte jedoch viel mehr als nur die Tätowierung.
Pasuda Reaw (20) aus Udon Thani im Nordosten Thailands machte eine schmerzhafte Erfahrung, als sie versuchte, ein Tattoo loszuwerden. Die junge Frau benutzte die sogenannte Rejuvi-Methode, um sich von einem farbigen Rosenbouquet auf ihrem Dekolleté zu trennen. Bei dieser Entfernungstechnik zersetzt eine Creme die farbigen Hautzellen chemisch. Aus der Tattoo-Farbe bildet sich zunächst Schorf, mit der Zeit verschwindet die Körperbemalung völlig.
Bei Pasuda hatte die Behandlung allerdings verheerende Folgen, denn das angebliche Wundermittel entfernte nicht nur die Zellen mit den Farbpigmenten, sondern zerstörte auch das darunter liegende Gewebe. Eine tiefe Narbe ziert jetzt die Brust der jungen Frau.
Günstig, aber gefährlich
Pasuda dokumentierte auf ihrem Instagram-Konto die Prozedur: Einige Tage nach dem Auftragen der Creme scheint noch alles normal, doch dann entzündet sich die Haut, es entsteht eine offene Wunde. Kurz danach beginnt sich eine Kruste zu bilden – und Tage später fällt das Tattoo im wahrsten Sinne des Wortes einfach ab.
Gegenüber der «Bild»-Zeitung erklärt Dr. Afschin Fatemi, Facharzt für Dermatologie aus Düsseldorf, wie es zu einer solchen Infektion kommen konnte: «Leider wird es immer wieder als Wundermittel angepriesen, ein Tattoo mit hoch konzentrierter Milchsäure entfernen zu lassen, da sie, im Vergleich zu einer Laserbehandlung, kostengünstig wirkt.»
Die Lasertherapie kann es besser
Diese Cremes seien jedoch gefährlich, weil ihre Dosierung kompliziert ist: «Verwendet man zu wenig, passiert nichts, wird zu viel aufgetragen, kann es zu schlimmen Hautreizungen und Entzündungen kommen», warnt Fatemi.
Narben erzählen Lebensgeschichten. Und manchmal will man genau diese verdecken oder betonen. Diese Tattoos machen es möglich.
Der Dermatologe Firas Al-Niaimi von der britischen Klinik Sk:n rät im Interview mit der «Huffington Post» ebenfalls von dieser Methode ab. Eine effektive und vor allem narbenfreie Tattoo-Entfernung biete nur eine Lasertherapie beim Fachmann, sagt Al-Niaimi. Der Laserstrahl wirke gezielt auf die Hautschichten ein, wo die Farbpigmente eingekapselt seien, und zerbreche die farbigen Partikel in kleinere Teilchen. «Dadurch wird die Haut weniger verletzt und die Narbenbildung minimiert.»