Dramma d'amoreNotar liebt schöne Lettin, Notar tötet schöne Lettin
Ein Mann in seinen Vierzigern, eine liebevolle Ehefrau und eine junge, attraktive Liebhaberin: Das sind die Darsteller einer Liebestragödie, die derzeit Italien beschäftigt.

Jung und hübsch: Die Lettin Marika Sjakste wurde am Sonntag von ihrem Liebhaber erschossen. (Screenshot: Corriere della Sera)
Eigentlich ist die tragische Liebesgeschichte, die seit zwei Tagen die italienischen Medien beschäftigt, keine ungewöhnliche. Die Protagonisten sind: ein verheirateter Mann, eine hübsche junge Frau und eine nichts ahnende Ehefrau. Das Liebesdrama endete in einem Blutbad, wie viele andere Beziehungsdelikte. Dass es für so viel Interesse sorgt, dürfte am äusserst attraktiven Aussehen der jungen Liebhaberin liegen.
Die Lettin Marika Sjakste kam nach Italien mit einem Traum: Sie erhoffte sich eine erfolgreiche Karriere in der Modewelt. Sjakste besuchte die Modeschule in Mailand. Vor über einem Jahr traf sie den 46-jährigen Notar Vincenzo Ialenti, verheiratet und Vater einer Tochter. Er, etwas klein und immer ein wenig nervös. Sie, 29 Jahre alt, hübsch, blond und gross. Die beiden begannen eine Affäre.
Mamma ahnte sofort, dass was Schlimmes passiert war
Der Notar quartierte seine Freundin in einer Wohnung in Novara ein, die er geerbt hatte. Jeden Abend fuhr er nach Galliate, wo er mit Frau und Kind wohnte. Fast ein Jahr lang führte Ialenti ein Doppelleben – bis er am Sonntagnachmittag seine Freundin mit einem Schuss in die rechte Schläfe tötete. Kurz darauf brachte er sich selbst um, ebenfalls mit einem Kopfschuss. Über seine Gründe wird derzeit heiss debattiert. Doch, wie die italienische Zeitung «Corriere della Sera» schreibt, dürfte ihn das schlechte Gewissen geplagt haben: In einem Abschiedsbrief erklärte Vincenzo Ialenti: «Diese Situation ist nur meine Schuld, meine Frau hat damit nichts zu tun. Sie ist ein guter Mensch, sie ist die süsseste Frau der Welt.»
Es war Ialentis Mutter, die am nächsten Tag als erste ahnte, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie telefonierte normalerweise jeden Morgen mit ihrem Sohn. Doch an diesem Montag hörte sie nichts von ihm. Um 10.15 Uhr schlug sie Alarm. Als die Polizei die Wohnung in Novara aufbrach, fand sie beide Liebenden tot auf dem Boden.
Als man die Nachbarn befragte, wusste keiner von einem Liebesdrama. Sie hatten alle das EM-Spiel Spanien-Italien geschaut. Ihnen war weder der Schrei der Frau, noch die beiden Schüsse aufgefallen. Auch in der Anwaltskanzlei wusste keiner vom Kummer des Notars. Ein Arbeitskollege sagt nun, im Nachhinein, Ialenti habe in letzter Zeit etwas deprimiert gewirkt. Von dessen verzweifelten Tat habe er erst im Fernsehen erfahren.