Priester-Mörder arbeitete am Flughafen

Aktualisiert

Geiselnahme in FrankreichPriester-Mörder arbeitete am Flughafen

Einer der beiden Attentäter auf eine Kirche in Frankreich arbeitete offenbar in einem Flughafen. Die Sicherheits-Checks meisterte er problemlos.

von
kat
«Ihr werdet das erleiden, was unsere Brüder und Schwestern erlitten haben. Wir werden euer Land zerstören»: Die Botschaft von A.P an die französischen Staatsoberhäupter.
Der Schock sitzt tief: In der Nähe des Tatorts fanden sich viele Trauernde ein. (26. Juli 2016)
Sie legten Kerzen und Blumen nieder. (26. Juli 2016)
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«Ihr werdet das erleiden, was unsere Brüder und Schwestern erlitten haben. Wir werden euer Land zerstören»: Die Botschaft von A.P an die französischen Staatsoberhäupter.

Screenshot/DailyMail

Erst ein paar Tage ist es her, als zwei Anhänger des Islamischen Staates in einer Kirche im französischen Saint-Etienne-du-Rouvray Geiseln genommen und einem Priester die Kehle durchgeschnitten haben. Doch bereits jetzt sind einige Details über die beiden Täter bekannt.

Neusten Ermittlungen zufolge, hat einer von ihnen, der 19-jährige A. P., drei Monate vor dem Angriff noch am Flughafen bei Chambéry Vollzeit als Gepäckträger gearbeitet, wie die «DailyMail» berichtet. Dort landen und starten pro Jahr über 250'000 Passagiere.

«Ein netter, junger Mann»

Seit einigen Jahren gelten verschärfte Sicherheitskontrollen an den Flughäfen in Frankreich und alle Mitarbeitenden müssen sich strengen Tests unterziehen. Auch A.P. wurde laufend überprüft.

«Er hatte keine Probleme durch die Kontrollen zu kommen und auch aus psychologischer Sicht wurde nichts Auffälliges an ihm bemerkt», wird eine den laufenden Ermittlungen nahe stehende Quelle zitiert. «Man hat in als hart arbeitenden, freundlichen jungen Mann wahrgenommen, der keine Gefahr für die Passagiere oder Flughafenmitarbeiter darstellte.»

Regierung scharf kritisiert

Der 19-Jährige beendete seine Arbeit beim Flughafen im April dieses Jahres und wurde vom türkischen Geheimdienst festgenommen, als er versuchte für den IS nach Syrien zu reisen. Seither stand er auf der Sicherheitsmerkliste des französischen Staates.

Die Attacke in der Kirche ereignete sich genau zu der Zeit, als die Regierung bereits scharf dafür kritisiert wurde, die Sicherheitsvorkehrungen im Land zu vernachlässigen. Die Vorwürfe wurden besonders laut, nachdem ein LKW-Fahrer in Nizza in eine Menschenmenge gefahren ist und dabei 84 Menschen tötete.

Video veröffentlicht

In einem kürzlich durch den IS veröffentlichten Videobekennt sich A. P. zur Terrormiliz.

Darin warnt er, teils in Französisch, teils in Arabisch, Präsident François Hollande und Premierminister Manuel Valls: «Ihr werdet das erleiden, was unsere Brüder und Schwestern erlitten haben. Wir werden euer Land zerstören.»

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