IndonesienSchwule ausgepeitscht – Tausende schauen zu
Zwei Männer sind Ende März von Sittenwächtern beim Sex überrascht worden. Tausende Menschen haben die öffentliche Bestrafung verfolgt.
In der indonesischen Provinz Aceh sind zwei Homosexuelle wegen einvernehmlichen Geschlechtsverkehrs miteinander öffentlich mit Stockschlägen gezüchtigt worden. Tausende Menschen versammelten sich im Hof einer Moschee in der Provinzhauptstadt Banda Aceh, um zu sehen, wie die Männer im Alter von 20 und 23 Jahren von fünf Vermummten mit Rohrstöcken auf den Rücken geschlagen wurden und sich vor Schmerzen wanden. Sie erhielten je 83 Hiebe. Es war die erste Bestrafung dieser Art für Schwule in Aceh.
Die Zuschauermenge schrie Beleidigungen. Einige filmten die Szene. Eine Studentin sagte, Homosexualität sei ein Virus, das die Moral untergraben könne und dessen Ausbreitung durch abschreckende Strafen gestoppt werden müsse.
Aceh ist die einzige Provinz Indonesiens, in der Homosexualität verboten ist. Hier wird das islamische Recht, die Scharia, angewendet. Sie traf auch vier heterosexuelle Paare. Diese erhielten am Dienstag Stockschläge wegen ausserehelicher Affären, allerdings deutlich weniger als die beiden Schwulen.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete das Prozedere als mittelalterliche Folter und rief Indonesiens Präsident Joko Widodo zum Eingreifen auf.