Seine Mutter wurde wohl vergiftet

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Seltene ElefantenartSeine Mutter wurde wohl vergiftet

In einem Reservat auf der Insel Borneo scheinen Tierhasser ihr Unwesen zu treiben. In den letzten drei Wochen wurden zehn der seltenen Pygmy-Elefanten tot aufgefunden.

jbu/lue
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Herzzerreissende Szene im «Gunung Rara Forest»-Reservat auf Borneo: Ein dreimonatiges Elefantenbaby steht an der Seite seiner Mutter, versucht sie zu wecken. Doch die Elefantendame wird nie mehr aufstehen – sie ist tot.

Schon zehn Tiere der Elefantenfamilie sind in den letzten drei Wochen tot aufgefunden worden. «Wir glauben, dass der Tod all dieser Elefanten zusammenhängt», sagt der Tierarzt des Reservats gegenüber BBC. Es dürfte sich aber nicht um das Werk von Wilderern handeln – die Tierkadaver weisen keine Schusswunden auf, die Stosszähne wurden nicht entfernt.

Innere Blutungen

Verdächtig sind hingegen die Verletzungen, die die Elefanten in ihrem Verdauungssystem aufweisen. Bereits jetzt ist klar: Die Dickhäuter sind allesamt an inneren Blutungen gestorben – vermutlich wurden sie vergiftet. Es bestehe ein «starker Verdacht» in diese Richtung, so der Tierarzt. In verschiedenen Tests soll jetzt ermittelt werden, ob die Elefanten tatsächlich von Menschen vergiftet wurden.

Besonders tragisch: Alle toten Tiere gehören zur Spezies der sogenannten Zwergelefanten, die vom Aussterben bedroht sind. Der WWF schätzt, dass weltweit nur noch rund 1000 bis 1500 dieser Tiere leben – die meisten davon in Sabah, dem Teil von Borneo, auf dem das «Gunung Rara Forest»-Reservat liegt.

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