Brains!US-Soldaten lernen den Kampf gegen Zombies
Ein 31-seitiges Pentagon-Papier befasst sich mit dem Szenario einer von Zombies überrannten Welt. Bei der Bekämpfung gibt es verschiedene Phasen.
«Dieser Plan wurde nicht als Witz ins Leben gerufen», heisst es in der Einleitung eines Strategiepapiers aus dem Pentagon. Der Titel des Dokuments klingt aber tatsächlich eher nach einem Witz: «Counter Zombie Dominance», frei übersetzt «Kampf gegen die Zombie-Dominanz». Mit dem Papier mit dem Titel CONPLAN 8888 will das Pentagon angehende Führungskräfte im strategischen Denken schulen – und sie Strategien für eine Zombieapokalypse planen lassen.
Das «Foreign Policy»-Magazin stellt das 31 Seiten lange Strategiepapier von 2011 vor. Es skizziert den Worst Case: Heerscharen von Untoten infizieren immer mehr Menschen und fressen sie auf. Ein Gegenmittel gibt es keines. Die Zombies sind sogar klassifiziert: Es gibt Zombies aus dem Weltraum, verstrahlte Zombies oder durch biochemische Versuche hergestellte Zombies, die als Waffen eingesetzt werden sollen.
Unantastbarkeit des menschlichen Lebens bewahren
Die Aufgabe der Streitkräfte ist es, sich darauf vorzubereiten, «die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens zu bewahren und Operationen zum Schutz der gesamten menschlichen Bevölkerung durchzuführen – einschliesslich der traditionellen Gegner». Und das geht so: In der Phase null wird ein «Zombie awareness training» durchgeführt. In Phase eins gilt es, die Zombies fernzuhalten und sie an der Ausbreitung zu hindern. In Phase zwei werden das Truppenpersonal zusammengezogen und die Stützpunkte verstärkt.
Nun sind die Zombies zum Abschuss freigegeben. Phase drei: Einigeln und das Territorium halten. Phase Vier sieht die Stabilisierung der Situation vor, Aufklärungstruppen erkunden die Umgebung um die Stützpunkte und sichern immer mehr Regionen. Die finale fünfte Phase ist auf die Wiederherstellung der zivilen Autoritäten in den Zombie-Katastrophengebieten ausgerichtet.
Lächerliches Szenario garantiert Lernerfolg
Es sei besser, im Unterricht mit fiktiven Gegnern zu arbeiten als mit tatsächlich existierenden Feinden oder Staaten – immerhin könnten deren Regierungen Übungen mit echten Plänen verwechseln und diplomatische Probleme wären programmiert, verteidigt man im Pentagon das Strategiepapier für die angehenden Führungskräfte.
Wirklich ernst zu nehmen sei es aber nicht, erklärte die Sprecherin des zuständigen US-Strategiekommandos in Nebraska. CONPLAN 8888 sei lediglich ein Trainingsinstrument für interne Übungen. Im Dokument selbst wird denn auch klargestellt: «Weil dieses Szenario so lächerlich ist, haben unsere Schüler die Lektionen sehr genossen und die grundlegenden Lernkonzepte sehr effizient erlernt.»