Behinderten getötetUrteil gegen Totschläger empört England
Mit einem einzigen Punch hat in England ein 21-Jähriger einen Behinderten getötet. Nun muss er für vier Jahre ins Gefängnis. Die Mutter des Opfers hält das Urteil für einen Witz.
Es sind brutale Szenen, die eine Überwachungskamera in Bournemouth in England festhielt: Bei einer kurzen Auseinandersetzung schlug der 21-jährige Lewis Gill dem 40-jährigen Andrew Young auf der Strasse mitten ins Gesicht. Young schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf und starb später im Krankenhaus. Nach mehreren Instanzen haben die Richter nun entschieden: Gill muss definitiv für vier Jahre ins Gefängnis – könnte aber nach zwei Jahren schon wieder frei sein.
In den Augen der Mutter von Andrew Young, der am Asperger-Syndrom litt, ist das Urteil ein Skandal. «In diesem Land kommt man mit allem davon. Nicht vor der Polizei, aber durch das Gericht», sagte die 71-Jährige gegenüber «Daily Mail». «Ich denke nicht, dass dieses Urteil für Gerechtigkeit für Andrew sorgt. Aber es ist immerhin das höchste Gericht in England, das es ausgesprochen hat. Ich respektiere das», sagt sie weiter.
Justizminister schaltet sich ein
Wie der Bericht zeigt, war der Täter Lewis Gill offenbar ein trainierter Boxer und ein verurteilter Räuber. Dass Gill so «milde» davonkommt, empört nicht nur die Mutter des Opfers, sondern auch die englische Öffentlichkeit. Justizminister Chris Grayling kündigte an, den Vorfall nochmals untersuchen zu wollen. «Ich will sicherstellen, dass jeder mit den Urteilen gegen solche Gewalttäter zufrieden ist», sagte er laut «Daily Mail». Deshalb habe er das Gericht gebeten, das Strafmass für solche Delikte anzuschauen und zu prüfen, ob es überarbeitet werden müsse.