Übergriffe in KölnVerdächtige hatten Sex-Spickzettel
Nach den Übergriffen in Köln hat die Polizei bei Verdächtigen Droh-Zettel mit perversen Sprüchen gefunden – auf Deutsch und Arabisch.

Der Sex-Spickzettel der Verdächtigen.
Kein Anbieter/Screenshot BildZahlreiche Frauen wurden in der Silvesternacht in Köln von einer Horde Männer angegriffen. Jetzt hat die Polizei mehrere Männer mit Migrationshintergrund festgenommen. Bei zwei Verdächtigen fanden die Beamten einen Drohzettel.
«Grosse Brüste», Ich will fucken» oder «Ich töte sie» steht auf Deutsch und Arabisch geschrieben. Damit ist klar: Zumindest ein Teil der Männer ging mit dem Ziel, Frauen sexuell zu belästigen.
Gestohlene Handys in Flüchtlingsheimen entdeckt
Die Kölner Polizei hat vergangene Nacht zwei weitere Verdächtige festgenommen. Auf ihren Handys waren Videos der Silvesternacht gespeichert. Die Filme sollen Ausschreitungen und Übergriffe auf Frauen zeigen. Nach Angaben der Polizei vom Donnerstag wurden bisher 16 mögliche Tatverdächtige identifiziert.
Die Polizei konnte zudem einige in der Silvesternacht gestohlene Handys orten. In manchen Fällen führte die Spur in Flüchtlingsheime oder deren unmittelbares Umfeld, wie «spiegel.de» berichtet.
Polizei hat gelogen
Die Kölner Polizeiführung gerät zunehmend unter Druck. Sie soll Informationen rund um die Silvester-Übergriffe vor dem Hauptbahnhof bewusst der Öffentlichkeit vorenthalten haben.
Am 5. Januar sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker an einer Pressekonferenz zu den Übergriffen: «Es gibt keinen Hinweis, dass es sich hier um Menschen handelt, die in Köln Unterkunft als Flüchtlinge bezogen haben.» Und Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers meinte dazu: «Wir haben derzeit keine Erkenntnisse über Täter.» Die Polizeibeamten hätten lediglich gesehen, «dass es sich um junge Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren handelt, die aus dem nordafrikanischen-arabischen Raum stammen».
Das war gelogen, wie bereits ein interner Polizeibericht vom 2. Januar vermuten liess, der «bild.de» vorliegt. Daraus geht hervor, dass die Polizei bereits in der Silvesternacht wusste, dass ein Grossteil der mutmasslichen Täter Asylbewerber waren. «Nur bei einer kleinen Minderheit handelte es sich um Nordafrikaner, beim Grossteil der Kontrollierten um Syrer», sagte ein Polizist zur «Welt am Sonntag».
«Politisch heikel»
Jetzt hat der verantwortliche Dienstgruppenleiter der Polizei Stellung genommen: Er habe die Herkunft der kontrollierten Männer bewusst nicht genannt, weil ihm dies «politisch heikel» erschienen sei, berichtet der «Kölner Stadt-Anzeiger».
In der Silvesternacht war es in Köln aus einer grossen Menschenmenge heraus zu zahlreiche sexuellen Übergriffen und anderen Straftaten gekommen. Inzwischen liegen mehr als 120 Strafanzeigen vor. Auch in Hamburg gab es viele derartige Vorfälle.
Verdächtige festgenommen
Bereits in der Nacht zum 1. Januar gab es demnach mehr als 70 Polizeikontrollen, mehrere Festnahmen und 32 Strafanzeigen. Dennoch hatte die Kölner Polizei nach der Silvesternacht zunächst von einem ruhigen Verlauf der Nacht gesprochen. Die Polizei wurde für den Einsatz und die angebliche Ahnungslosigkeit stark kritisiert.