KryptozoologieWissenschaft glaubt an Bigfoot – aber nicht ganz
Ein Spaziergänger fotografierte in einem Waldstück in Pennsylvania ein über zwei Meter grosses Ungeheuer. War das Bigfoot? Eine wissenschaftliche Gemeinde ist fest davon überzeugt.

Echt oder Fake? Ein Spaziergänger in Pennsylvania glaubt, Bigfoot fotografiert zu haben. (Screenshot: Caters)
Als John Stoneman nach einem Konzert in Pennsylvania mit seiner Freundin nach Hause fuhr, entdeckte er in einem Waldstück eine myteriöse Figur. Ein gefallener Ast konnte es nicht gewesen sein, denn das braune, grosse Ding bewegte sich. Für einen Menschen war das unbekannte Objekt zu gross. Nach Stonemans Schätzung war diese Figur etwa 2,15 Meter gross.
Der Mann machte ein paar Bilder. Stoneman, der sich im Interview mit der britischen Zeitung «Daily Star» als «Skeptiker» bezeichnet, glaubt, dass er in diesem Moment dem legendären Bigfoot begegnet ist. «Ein Bär kann es nicht gewesen sein, weil dieses Wesen viel grösser war und die Arme an den Seiten seines Körpers hingen. Bären bewegen sich anders.»
Filme und DNA-Proben wurden untersucht
Nachdem er den Medien von seiner Sichtung berichtet hatte, meldeten sich einige Organisationen, die grosses Interesse am Bildmaterial zeigten. Die Bekanntgabe dieser jüngsten Begegnung mit Bigfoot erfolgt fast gleichzeitig mit einem wissenschaftlichen Treffen in Dallas zum selben Thema.
Die Forscher des «Sasquatch Genome Project» haben am Dienstag in einer Pressekonferenz von ihrer Studie berichtet. Laut Melba Ketchum, Mitglied des Projekts, hat ihre Organisation Filmmaterial aus 100 verschiedenen Aufnahmen in den letzten fünf Jahren analysiert. Zudem habe man DNA-Tests bei 111 Haar-, Blut- und Gewebeproben durchgeführt.
Es gibt Material, um unsere «Vorurteile zu kippen»
Für Ketchum ist der Fall klar: Bigfoot – oder Sasquatch, wie ihn die US-Amerikaner tauften – gibt es. Gegenüber «ABC News» erklärt sie: «Wir glauben, dass es eine andere Art von Menschen gibt, Hybriden. Die DNA-Untersuchungen deuten darauf hin. Sie sind sehr flink und vermeiden den Kontakt zu Menschen.»
Die Proben im Labor haben laut Ketchum ergeben, dass «die DNA-Sequenzen einzigartig sind und sich sowohl vom Menschen wie auch von Tieren unterscheiden». Das analysierte Material stamme aus gesammelten Haaren aus 14 US-Bundesstaaten und zwei kanadischen Provinzen. Dennis Pfoul, Pressesprecher der Sasquatch-Genome-Project-Forschungsgruppe ist noch kategorischer als seine Arbeitskollegin: «Wir haben genug Material, um alle Ihre Vorurteile zu kippen.»
Die Wissenschaft lacht über die Bigfoot-Forscher
Todd Disotell, ein Anthropologe an der New York University, kann über Ketchums Forschungsresultate nur schmunzeln. «Das ist ein Witz», sagt er. «Sie selber macht sich über diese Gemeinde lustig, in der alle nicht ganz dicht sind.»
Was Melba Ketchum behaupte, sei in keiner ernsthaften Publikation zu lesen, so Disotell weiter. «Das ist alles Müll-Wissenschaft und diese Frau missinterpretiert deren Daten. Sie selber würde diese Untersuchungen nie in einer akademischen Zeitschrift veröffentlichen.» Disotell fasst zusammen: «Sie können nicht etwas beweisen, das nicht existiert.»