Zara Larsson«Ich hasse Männer als Gruppe»
Anlässlich ihres bevorstehenden Konzerts in Zürich haben wir mit Zara Larsson (19) über Tour-Tage, die Distanz zu ihren Freunden und Feminismus gesprochen.
Am 2. November 2017 wird Zara Larsson (19) auf ihrer Tour in der Schweiz haltmachen. Wie die 19-jährige Schwedin tickt, hat sie uns im Interview erzählt.
«Lush Life» ist der grösste von Zaras bisherigen Solo-Hits:
Zara, wie sieht ein typischer Tour-Tag bei dir aus?
Ich wache auf und esse erst mal was mit meiner Band. Danach geht es auf die Bühne, wir machen einen Soundcheck und wärmen uns auf. Es sind sehr unkomplizierte Tage – Tour-Tage sind meine Lieblingstage.
Wie bleibst du mit deinen Liebsten in Kontakt?
Ich bin ein ziemlich grosser Fan von Facetime. Ich brauche das ständig, ich will up to date bleiben.
Kannst du immer noch «normale» Dinge tun?
Ja, das ist kein Problem. Manchmal kommen dann halt Leute und wollen ein Foto, aber das stört mich nicht, ausser ich bin an einer Party und habe getrunken. Aber sonst führe ich ein fast normales Leben.
Nerven dich die Fotowünsche nicht?
Manchmal. Nicht das Fotografieren an sich, eher, dass man immer gut aussehen muss. Das ist das Negative am Berühmtsein. Komisch ist es, wenn mich Fans nicht ansprechen, dafür heimlich ein Foto machen. Mir ist es lieber, wenn man mich direkt anspricht.
Mit «Symphony» mit Clean Bandit landete sie auch einen Hit und ebenfalls international ganz vorn in den Charts:
Stresst es dich, für so viele junge Menschen ein Vorbild zu sein?
Nicht so. Ich bin einfach ich, und ich teile meine Meinung auf Social Media. Ich bin Feministin und zeige das auch.
Du nennst dich selbst auch «Männer-Hasserin».
Ich hasse Männer als Gruppe, nicht als Individuen. Die ganze Geschlechter-Aufteilung, der Patriarchismus – die Männer werden einfach besser behandelt, und sie sind schuld, dass sich daran nichts ändert. Viele wollen mich extra falsch verstehen, bilden sich ihre Meinung über mich, ohne mit mir geredet zu haben. Würden sie mir richtig zuhören, würden sie mich auch verstehen.
Ist es schwierig, Feminismus und sexy Musikvideos zusammenzubringen?
Das einzig Schwierige daran ist das Frauenbild. Frauen müssen immer gut aussehen, schlank, grosser Hintern und so weiter. Ich gebe mich sexy, wenn ich sexy sein will, nicht, weil jemand das will. Das zu unterscheiden, ist manchmal schwer.
Wie gehst du mit negativen Kommentaren um?
Die gibt es immer. Bei mir hiess es schon, ich hätte etwa einen flachen Hintern. Ich denke mir dann: Was soll ich dagegen tun? Mir Implantate reinmachen? Dann würde es wieder negativ ankommen. Deshalb versuche ich gar nicht erst, allen gerecht zu werden. Die Kommentare werden gelöscht und die Nutzer blockiert, so mache ich das.
«Never Forget You» ist Zaras neuster Song: