Team Murray schlägt zurück

Aktualisiert

Jackson-ProzessTeam Murray schlägt zurück

Die Verteidiger des Arztes von Michael Jackson haben einen wichtigen Zeugen in die Zange genommen. Der Narkose-Experte, der Murray die Schuld an Jackos Tod gibt, wurde ins Kreuzverhör genommen.

Die Verteidiger des wegen fahrlässiger Tötung angeklagten Herzspezialisten Conrad Murray griffen am 21. Oktober (Ortszeit) die Aussage des renommierten Anästhesisten Steven Shafer an. Shafer hatte zu Protokoll gegeben, Murray habe seinem Patienten eine tödliche Menge des Narkosemittels Propofol intravenös verabreicht.

Shafer hatte am Donnerstag vor den Geschworenen in Los Angeles einen Tropf aufgebaut, um darzustellen, wie Jackson aus seiner Sicht in Murrays Obhut ums Leben gekommen sei. Als letzter und wichtigster medizinischer Zeuge der Anklage hatte Shafer dem Mediziner zahlreiche gravierende Fehler im Umgang mit Propofol vorgehalten.

Duell der Experten

Die Verteidigung will kommende Woche einen langjährigen Kollegen Shafers in den Zeugenstand holen, der eine andere Erklärung für Jacksons Tod vertritt. Gerichtsbeobachter erwarten ein spannendes Duell der beiden Experten.

In dem Ende September begonnenen Prozess sind 33 Zeugen für die Anklage zu Wort gekommen. Nach US-Medienberichten wollen Murrays Anwälte rund 15 Zeugen anbringen.

Jackson war am 25. Juni 2009 an einer akuten Vergiftung mit dem starken Betäubungsmittel Propofol gestorben. Die Staatsanwaltschaft will beweisen, dass der Leibarzt abgelenkt war und grob fahrlässig mit dem Sänger umging.

Die Verteidigung will dagegen zeigen, dass Jackson etliche Mittel ohne Wissen seines Arztes eingenommen und sich damit versehentlich selbst getötet hat. Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem 58 Jahre alten Herzspezialisten bis zu vier Jahre Haft. (sda)

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