Der «King of Pop» soll 24 Kinder missbraucht haben

Aktualisiert

35 Mio. SchweigegeldDer «King of Pop» soll 24 Kinder missbraucht haben

Neu aufgetauchte Dokumente legen nahe, dass Michael Jackson Eltern von Buben aufspüren liess, die er zuvor missbraucht hatte. Er soll 35 Millionen Dollar Schweigegeld gezahlt haben.

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Der heute 30-jährige Wade Robson, der als Kind jahrelang auf Neverland ein und aus ging und heute als Choreograf für Britney Spears arbeitet, soll sieben Jahre lang von Jackson missbraucht worden sein.

Der heute 30-jährige Wade Robson, der als Kind jahrelang auf Neverland ein und aus ging und heute als Choreograf für Britney Spears arbeitet, soll sieben Jahre lang von Jackson missbraucht worden sein.

Knapp acht Jahre nach dem aufsehenerregenden Prozess, in dem Michael Jackson von sämtlichen Missbrauchsvorwürfen freigesprochen wurde, tauchen neue Dokumente auf. Diese würden heute wohl zu einem ganz anderen Urteil führen. Wie der «Sunday Mirror» berichtet, hat das FBI geheime Dokumente, die belegen, dass der King of Pop die Vorwürfe seiner Opfer mit Geld zum Schweigen gebracht hatte.

Dass die Dokumente beim FBI landeten, sei nur einem Zufall zu verdanken. Michael Jackson hatte sich in den Neunzigerjahren mit seinem ersten angeblichen Opfer Jordan Chandler auf einen Millionenvergleich geeinigt. Doch in den Medien wurde immer wieder spekuliert, dass Chandler nicht Jacksons einziges Opfer gewesen sei. Es war Schauspiellegende Elizabeth Taylor, die dem «King of Pop» empfahl, das Problem mit Hilfe eines Privatdetektivs zu lösen.

Insgesamt 35 Millionen bezahlt

Laut «Sunday Mirror» engagierte Jackson den Promi-Schnüffler Anthony Pellicano und gab ihm die Namen weiterer Missbrauchsopfer. Insgesamt spürte Pellicano 24 Familien von Jungen auf, die auf Jacksons Neverland-Ranch missbraucht worden sein sollen - oft in unmittelbarer Nähe zu deren Eltern, die der Aura des Superstars selbst so verfallen waren, dass sie keinen Verdacht schöpften.

Den Familien bot Pellicano Geld an. Weil die Summen mal höher, mal niedriger ausgefallen seien, führte der Detektiv sorgfältig Buch. Seinen Opfern bezahlte Michael Jackson insgesamt 35 Millionen US-Dollar Schweigegeld. Die Geheimdokumente bewahrte Pellicano auf.

Ehemaliger Zeuge ist heute Kläger

Im Jahr 2002 landeten die Akten jedoch bei der US-Bundespolizei, als der Detektiv selbst verhaftet wurde. Pellicano hatte Telefonate zahlreicher Hollywoodstars belauscht - unter ihnen Sylvester Stallone - und wurde dafür zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die Papiere sind äusserst brisant: Unter anderem soll Jackson in seinem privaten Kino mit jungen Besuchern Pornofilme geschaut haben. In einem anderen Fall soll er im Kino mit den Genitalien eines Jungen gespielt haben, dessen ahnungslose Eltern nur wenige Reihen entfernt sassen.

Die FBI-Papiere mit den Aktenzeichen CADCE MJ-02463 und CR 01046 könnten nun eine wichtige Rolle spielen, denn derzeit läuft ein weiterer Prozess: Choreograph Wade Robson behauptet, von Michael Jackson als Kind jahrelang missbraucht worden zu sein. Der heute 30-Jährige hatte allerdings im Missbrauchsprozess des damals 13 Jahre alten Gavin Arvizo im Jahr 2005 als Zeuge für Jackson ausgesagt – und den «King of Pop» entlastet.

Nach dem Fund der Pellicano-Akten kommt für Wade Robson neuer Schwung in den jetzigen Prozess. Er verlangt eine Entschädigung aus dem Nachlass des 2009 verstorbenen Popstars. Seine Anwälte haben mittlerweile das FBI angeschrieben, um die Dokumente sicherzustellen und offenzulegen.

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