RTL II trennt sich von U-Chefin

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Trash-TVRTL II trennt sich von U-Chefin

Der Privat-Sender RTL II ergreift endlich Massnahmen gegen die abendliche Ladung Trash-TV und verkündigt in einer mysteriösen Pressemitteilung die Trennung von Unterhaltungschefin Julia Nicolas.

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«RTL stärkt das Qualitätsmanagement», so der Betreff der Pressemitteilung des Privatsenders RTL II, die offen und ehrlich zugibt, dass ihr momentanes Programm erbärmlich ist. Nachdem die 10. Big-Brother-Staffel sich endlich dem Ende neigte, warteten schon neue Trash-Formate in der Pipeline. Die Sendung «Das Tier in mir» (siehe Bildstrecke) verzeichnete keinen Erfolg, sondern erntete nur Kritik von allen Seiten. Der Medienwissenschaftler Alexander Kissler bezeichnete die Sendung gar als einen «Tiefpunkt».

Aber nicht nur «Das Tier in mir» floppte. Auch der Versuch, übergewichtige Menschen ins «Abenteuer Afrika» zu senden, um sie öffentlich bloss zu stellen, interessierte kaum.

Neue Formate werden nun einen «standardisierten Evaluationsprozess» durchlaufen

Nun gelobt RTL II also hochoffiziell Besserung. Neue Formate sollen künftig etwa einen «standardisierten Evaluationsprozess» durchlaufen, der den gesamten Sender, von der Redaktion über das Marketing und die Werbevermarktung bis hin zur Geschäftsführung, einbezieht. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, «dass die Programme von RTL II künftig in grösserem Masse als bisher den qualitativen Ansprüchen gerecht werden».

Julia Nicolas muss die Wange hinhalten

Den Anfang macht der Sender also mit der Trennung von der bisherigen Unterhaltungschefin Julia Nicolas. Ganz nebenbei wird erwähnt, dass Nicolas «im gegenseitigen, freundschaftlichen Einvernehmen» das Unternehmen verlässt.

Ob das wirklich im gegenseitigen, freundschaftlichen Einvernehmen geschehen ist, darf bezweifelt werden. Die Trennung von Nicolas geschieht so plötzlich, wie der Wunsch von RTL II, jetzt kontroverse Formate mit «einem Gespür für Mitgefühl und gesellschaftlicher Verantwortung» ausstrahlen zu wollen. Wir sind gespannt, was sich in den nächsten Wochen im Programm ändern wird - wenn überhaupt.

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