Jontsch wechselt zum SWR«Ich hoffe, ich kann die Erwartungen erfüllen»
Es ist ein Karrieresprung: Der Zürcher Radio-Moderator Jonathan Schächter alias Jontsch übernimmt eine Sendung beim deutschen Sender SWR. Mit dem Druck kann der 34-Jährige umgehen.
Nach über 600 Sendungen und vier Jahren bei Radio 24 wagt Jontsch einen Neuanfang: Der Zürcher wird Moderator bei SWR 3, dem Pop-Sender des öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunks mit Sitz in Baden-Baden. Und Jontsch steigt gleich in der Königsdisziplin ein: Er übernimmt die Morgenshow, die er zusammen mit Anneta Politi moderieren wird.
Es ist das erste Mal, dass ein Schweizer ein solch exponiertes Radioformat in Deutschland übernimmt. Ein echter Coup – und auch eine Herausforderung für den erfahrenen Radiomann. «Die Macher von SWR 3 sehen etwas in mir, und ich hoffe, ich kann diese Erwartungen erfüllen», sagt Jontsch zu 20 Minuten. Gemäss den neusten Erhebungen erreicht SWR 3 gut vier Millionen Hörer täglich.
«Ich verlasse meine Komfortzone»
Mit dem Druck kann er umgehen. Er mache den Job schon seit vielen Jahren. «Ich werde sicher nicht mit zittrigen Händen hinter dem Mikrofon stehen. In erster Linie bin ich extrem stolz, dass mir diese Chance geboten wird», sagt Jontsch selbstbewusst.
Er werde dort nicht den Quotenschweizer geben, sein Hochdeutsch sei einwandfrei. Jontsch vertraut auf sein Können. Und doch ist es ein Schritt ins Ungewisse. «Ich habe mir in der Schweiz viel aufgebaut, es lief alles super hier. Ich verlasse daher meine Komfortzone, es beginnt alles neu.»
Premiere am 1. August
Die Verantwortlichen des Senders sind vor über drei Jahren auf Jontsch aufmerksam geworden. Damals moderierte er für EinsPlus, den Digitalsender der ARD, die Gameshow «Wer's bringt, gewinnt». Schon damals sei es zu Gesprächen gekommen, doch weil Jontsch gerade neu bei Radio 24 eingestiegen war, wollte er nicht gleich wieder den Job wechseln.
Am Wochenende hat Schächter seine letzte Sendung für Radio 24 moderiert. Zeit für Erholung bleibt kaum: Bereits nächste Woche wird er zum ersten Mal für seinen neuen Job nach Baden-Baden reisen, am 1. August wird er dann voraussichtlich zum ersten Mal frühmorgens live auf Sendung sein.
«Ich bin ein Züri-Bueb»
Seiner Heimat Zürich bleibt Jontsch aber treu: «Zuerst einmal werde ich ein bisschen pendeln, ich werde teils in Baden-Baden wohnen, aber auch in Zürich ein Standbein behalten. Ich bin ein Züri-Bueb, all meine Freunde und die Familie sind hier, es ist meine Heimat.»
Am neuen Arbeits- und Zweitwohnort hat er sich aber schon umgesehen. Die Stadt sei auf jeden Fall ruhiger als Zürich. «Das wird eine Umstellung, denn ich mag Action. Der Job in der Morgenshow braucht aber viel Disziplin, da ist es vielleicht gut, hab ich nicht zuviel Ablenkung», sagt Jontsch.