Carla Juri«Mein Erfolg ist harte Arbeit und Glück»
Die Tessinerin Carla Juri spielt die Hauptrolle im Film «Feuchtgebiete». Was sie an dieser Rolle reizte, verrät sie im Interview mit 20 Minuten Online.

Carla Juri (27) im Film «Feuchtgebiete». Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Charlotte Roche sorgt bereits vor der Veröffentlichung im Herbst für Gesprächsstoff.
Frau Juri, Sie spielen im Film «Feuchtgebiete» die Hauptrolle, wie waren die Dreharbeiten?
Carla Juri: Professionell. Mein Produzent Peter Rommel und Regisseur David Wnendt wussten, was sie wollten und das Team funktionierte grossartig. Der Raum für die Schauspielerei wurde geschaffen. Das war wichtig.
Kannten Sie das Buch von Charlotte Roche schon, bevor Sie die Rolle der Helen bekamen? Wie fanden sie es? Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?
Das Buch selbst habe ich erst in der Vorbereitung gelesen, als Ergänzung zum Drehbuch. Ich finde an ‹Feuchtgebiete› die ganzen Themen und Geschichten, die zwischen den Zeilen ablaufen, stark. Das hat Helen für mich zur interessanten Figur gemacht.
Was darf der Zuschauer vom Film «Feuchtgebiete» erwarten?
Ich habe den fertigen Film noch nicht gesehen, deshalb kann ich darüber nichts sagen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis. Dann kann ich Ihre Frage beantworten. Literatur und Film sind zwei verschiedene Künste, Buch und Drehbuch sind ganz unterschiedlich. Die Figur Helen polarisiert sicherlich, doch wir waren bei diesem Film auf der Suche nach dem Menschen Helen.
Sie gehören dieses Jahr zu den zehn Shootingstars 2013 an der Berlinale. Was bedeutet das für Sie?
Ich fühle mich sehr geehrt. Es ist eine Auszeichnung und ich bin stolz, die Schweiz in diesem Kreis vertreten zu dürfen.
Wissen Sie schon, was Sie an der Berlinale alles machen werden?
Ich lasse alles auf mich zukommen. Ich möchte mich mit vielen meiner Filmkollegen austauschen, viele Filme schauen und mich unter die Menschen der Stadt mischen.
Wollten Sie eigentlich schon immer Schauspielerin werden?
Ich bin in den Bergen aufgewachsen, umgeben von Natur. Es gab keine wirklichen Ablenkungen, so dass die Fantasie und das Mystische des Unbekannten ein grosser Teil meines Lebens war. Statt mich bewusst für die Schauspielerei zu entscheiden, habe ich eher mit verschiedenen Kunstformen experimentiert und habe bemerkt, das Film und Schauspiel jene Kommunikationsform ist, die viele Kunstformen verbindet, die mich interessieren.
Mit 27 können Sie schon auf eine beachtliche Karriere zurückblicken und haben auch schon zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, wie haben Sie das geschafft?
Mein Erfolg ist harte Arbeit und Glück.
Nach welchen Kriterien entscheiden Sie sich für oder gegen eine Filmrolle?
Das passiert instinktiv. Ich habe keinen Masterplan. Wenn ich in einer Rolle das Potenzial einer Herausforderung sehe, spiele ich sie.
Was darf man 2013 noch alles von Ihnen erwarten?
Ich bin offen für interessante Rollen. Einige potenzielle Projekte stehen an.
Sie drehten sowohl in der Schweiz als auch im Ausland. Wo arbeiten Sie lieber?
Ich bin in der glücklichen Lage, in vielen verschiedenen Ländern zu arbeiten. Ich habe das Glück, dreisprachig aufgewachsen zu sein. Jedes Land hat seine Eigenheiten, die nur schwer zu erklären sind.