Schweizermacher «machten nicht vorwärts»

Aktualisiert

Disqualifizierter MisterSchweizermacher «machten nicht vorwärts»

Zwei Tage vor der Mister-Schweiz-Wahl kommts zum Drama: Luca De Nicola muss den Hut nehmen - weil er kein Schweizer ist. Das sagt der ausgeschiedene Kandidat.

B. Bendiner
von
B. Bendiner

Das gab es noch nie: Zwei Tage vor der Wahl musste Mister-Organisator Urs Brülisauer am Donnerstag einen Kandidaten disqualifizieren. Es traf Luca De Nicola (20). Der Tessiner besitzt keinen Schweizer Pass.

Luca ist Holländer und Italiener

Sein Einbürgerungsverfahren wurde nicht rechtzeitig abgeschlossen. Noch ist Luca Holländer und Italiener. Brülisauer ist bestürzt: «Es war ein emotionaler Tag. Es ist schade für uns und Luca, dass er den Pass nicht rechtzeitig vorweisen konnte.» Es gebe keine Ausnahmen. Ein Mister Schweiz muss Schweizer sein: «Das Reglement steht über allem.»

Doch warum wartete der Mister-Macher bloss so lange? «Es gab gute Anzeichen dafür, dass das Verfahren bis zur Wahl abgeschlossen sein wird. Und wir wollten Luca die Chance geben.» Gestern um 17 Uhr lief das Ultimatum ab.

Teure Nachbearbeitung

Und Brülisauer sitzt in der Tinte: «Fernsehtechnisch müssen wir vieles umstellen. Auch die Choreographin arbeitet auf Hochtouren.» Das kostet. Branchenexperten schätzen, dass Lucas Rauswurf die Organisation bis zu 25 000 Franken kosten könnte. Je nach Aufwand fürs Umschneiden vorproduzierter Videos.

Luca selbst sieht sein Aus locker: «Traurig? Nein. Ich bin leicht enttäuscht.» Aber nicht wegen der Organisation. Sein leiser Groll richtet sich gegen die Beamten im Tessin: «Sie wollten nicht vorwärtsarbeiten.» Sein Einbürgerungsgesuch laufe seit 2006. «Sie haben mir die Teilnahme an der Show verunmöglicht.» Lucas Fazit ist trotzdem positiv: «Ich habe meine Mission erfüllt.»

Deine Meinung zählt