Sven Montgomery hört nach neun Profi-Jahren auf
Sven Montgomery hat nach fast neun Jahren Profi-Radsport seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der 30-jährige Berner fährt zur Zeit die Vuelta und wird am 1. Oktober als letztes Rennen die Meisterschaft von Zürich bestreiten.
Zum Beginn seiner Profikarriere habe er sich zum Ziel gesetzt, den Radsport so lange zu betreiben, bis er an seine physischen und psychischen Grenzen gelange, teilte Montgomery mit. «Dieser Punkt ist nach neun Jahren erreicht», so der in Deutschland geborene Berner, der seit 2004 im deutschen Team Gerolsteiner fährt.
In fast einem Jahrzehnt als Radprofi gelangen Montgomery, der einst zu den grössten Schweizer Nachwuchshoffnungen gehörte, nur zwei Siege. 2001 deutete der starke Bergfahrer sein Potential auch in der Tour de France an, als er das «Dach der Tour», den Tourmalet, als Erster passierte. Die beste Platzierung an einer Tour de Suisse realisierte Montgomery im 2000 als Gesamtvierter.
In der Folge wurde seine Karriere statt von Triumphen von Stürzen, Krankheiten und Verletzungen geprägt. Montgomery fand sich so oft am Boden wieder wie wohl kaum ein anderer Rennfahrer. Den Auftakt seiner Pechserie machte der 25. Juli 2001, als er in der 16. Etappe der Tour de France 30 km vor dem Ziel zu Fall kam. Der damalige Gesamt-17. erlitt Knochenbrüche im Bereich des linken Auges, weitere Gesichtsverletzungen sowie einen Schlüsselbeinbruch.
Im Mai 2004 stürzte Montgomery in einem Giro-Einzelzeitfahren in Triest (Schulterblattanriss). Zuletzt war er in diesem Frühjahr in der Tour de Romandie in einen Massensturz verwickelt, wobei er sich das rechte Schlüsselbein brach. 2002 wurde Montgomery monatelang von einer rätselhaften Viruskrankheit geplagt, auch in der darauffolgenden Saison musste der Berner wegen einer Viruserkrankung die Tour de France aufgeben.
Als künftiger Koordinator des Frauen-Profiteams Bigla bleibt Montgomery dem Radsport treu.
(si)