Duathlon: Jacober auf dem WM-Podest

Aktualisiert

Duathlon: Jacober auf dem WM-Podest

Der Belgier Benny Vansteelant zum zweiten Mal sowie die Ungarin Erika Csomor zum dritten Mal in Folge entschieden die Powerman-Langdistanz-WM in Zofingen zu ihren Gunsten.

Für einen Schweizer Podesplatz sorgte Maja Jacober, die nach 10 km Laufen, 158 km Radfahren und 30 km Laufen mit Platz 3 im Frauenfeld den grössten Erfolg ihrer Duathlon-Karriere realisierte.

Sowohl Vansteelant (30) als auch Csomor (33) gaben so gut wie von Beginn an den Ton an und fuhren sich bereits auf der Radstrecke ein respektables Polster heraus. Vansteelant siegte vor dem Franzosen Dominique Duchene, der mit einem überragenden zweiten Laufsplit noch bis auf Platz 2 vorpreschte. Dritter wurde der Vorjahres-Zweite Koen Maris (Be). Rang 4 realisierte der beste Schweizer David Senn, der schon vor einem Monat an der ITU- Kurzdistanz-WM in Kanada mit Platz 4 knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt war. Über achteinhalb Minuten betrug indes im Ziel der Rückstand von Senn auf einen Edelmetall-Rang.

Frauen-Siegerin Erika Csomor nutzte den 62-Minuten- Startvorsprung auf das Männerfeld und erreichte als erste Frau seit Natascha Badmann (1996) das Ziel vor dem Männer-Sieger. Dadurch erlief sich Csomor einen zusätzlichen Bonus von 2000 Dollar. Zudem zog Csomor mit ihrem lupenreinen Hattrick mit der Powerman-Zofingen- Frauenrekordsiegerin Natascha Badmann (3 Triumphe) gleich. Die Sieger Vansteelant und Csomor waren sich im Ziel einig: «Zofingen ist noch anspruchsvoller geworden.» Insgesamt waren rund 10 km mehr Radkilometer sowie fast 200 mehr Höhenmeter als in den Vorjahren zu bewältigen.

Jacober biss sich durch

Die Schweizerin Maja Jacober war im Vorjahr erst auf den letzten Metern von der Ukrainerin Tamara Kozulina (ITU-Langdistanz- Triathlon-Weltmeisterin 2004) im Kampf um Platz 3 überspurtet worden. In diesem Jahr musste sie zwar auf den letzten Kilometern erneut auch Jess Draskau-Peterssen (Gb/2.) den Vortritt lassen. Anschliessend verteidigte die 34-jährige Physiotherapeutin aus Ossingen diesmal aber den letzten Podestplatz und sorgte für den ersten Schweizer Medaillengewinn bei den Frauen seit 2002.

Und dies, obschon Jacober wegen den Folgen eines Ermüdungsbruchs am linken Mittelfuss die letzten sechs Wochen vor dem Rennen auf jegliches Lauftraining verzichten musste und eine Teilnahme bis vor kurzem bereits abgeschrieben hatte. «Meine Muskeln schmerzten im Laufe des Rennens dann extrem, doch der Fuss bereitete mir keine Probleme.»

Jacobers Arzt hätte ihr erst zwei Tage vor Zofingen das OK für die Wiederaufnahme des Lautrainings gegebeben. «Von einer Teilnahme in Zofingen hatte ich ihm aber nichts erzählt.» Doch sie habe es darauf ankommen lassen wollen. «Wenn es notwendig geworden wäre, hätte ich das Rennen abgebrochen. Und Zeit zum richtigen Ausheilen habe ich jetzt ohnehin, da die Saison für mich beendet ist.»

Gestoppt auf Grund der Folgen eines Ermüdungsbruchs wurde dagegen die Schweizer Kurzdistanz-Spezialistin Martina Krähenbühl, die wegen den entsprechenden Schmerzen bei km 9 der zweiten Laufstrecke im 2. Zwischenrang (!) mit rund 15 Minuten Rückstand auf Csomor ausstieg.

Keine Rolle im Kampf um Vergabe der Podestplätze spielte die Australierin Rebecca Preston. Die 24-Jährige visierte nach bereits drei Ironman-Zieleinläufen in diesem Jahr (Rang 5 in Lanzarote, Sieg in Zürich und Klagenfurt) ein erneutes Spitzenresultat an, gab das Rennen aber wegen zwei Plattfüssen im Radfahren auf. Bereits vor einer Woche war sie am Ironman Grossbritannien wegen wiederholten Reifenpannen ausgestiegen. Der nächste Langdistanz- Termin für Preston steht am 21. Oktober an der Ironman-WM auf Hawaii im Programm.

Al-Sultan plädiert für September-Austragung

Der prestigeträchtigtste Triathlon der Welt war im Vorjahr vom Deutschen Faris Al-Sultan gewonnen worden. Al-Sultan war in Zofingen über die Langdistanz als Teil eines Staffel-Teams im Einsatz - zusammen mit Startläufer Olivier Bernhard (Zofingen- Rekordsieger) und Radfahrer Thomas Hellriegel (Hawaii-Champion 1997). Das Trio wurde im Aargauer Duathlon-Mekka allerdings etwas überraschend von einem stark besetzten Mixed-Team geschlagen. «Ich bin die Laufstrecke sehr schnell angegangen und habe mich dann aber auch im Hinblick auf Hawaii beim Runterlaufen zurückgehalten», sagte der 30-km-Schlussläufer Al-Sultan aus dem Star-Team. Der Bayer denkt, dass das Einzel-Rennen von Zofingen für Anwärter auf eine Top-Ten-Klassierung in Hawaii im späten August (wie auch für 2007 vorgesehen) kein Thema bleiben wird. «Für den Anlass sähe ich eine Rückkehr zur September-Austragung als sinnvoll an, um sich als echte Alternative für Hawaii etablieren zu können.»

(si)

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