«Bravo»-Ausstellung zeigt, was die Jugend bewegte

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Kulturbar Panda«Bravo»-Ausstellung zeigt, was die Jugend bewegte

Die Basler Kulturbar Panda widmet dem 60-Jahre-Jubiläum der Jugendzeitschrift «Bravo» eine Ausstellung. Besonders stolz sind die Macher auf die Erstausgabe.

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Zeitreise durch 60 Jahre Popkultur: Die «Bravo»-Ausstellung in der Kulturbar Panda lädt zum Schmökern in der Vergangenheit ein. (Video: Lukas Hausendorf)

Dafne Cardinale Sánchez und Nic Plèsel haben für zwei Jahre die ehemalige Kontakt- und Anlaufstelle an der Spitalstrasse für eine Zwischennutzung erhalten. Wo noch bis 2014 Drogensüchtige ihren Stoff konsumierten konnten, ist seit diesem Frühling die Kulturbar Panda zu Hause. Für die Wandgestaltung stöberten sie in alten Heften – dabei fielen ihnen auch alte «Bravo»-Ausgaben in die Hände. Und zufällig wurde die Jugendzeitschrift schlechthin diese Jahr gerade 60. «So kamen wir auf die Idee, die Ausstellung zu machen», erzählt Cardinale.

Das Blättern in alten Heften weckte auch Jugenderinnerungen. Cardinale erstand ihre erste «Bravo» 2002, als die verstorbene Sängerin Aaliyah auf dem Cover war.«Ich war damals ein riesiger Fan von ihr», erzählt sie. Plèsel hingegen war überhaupt kein «Bravo»-Leser: «Ich interessierte mich mehr für Skateboard-Magazine», sagt der umtriebige Partyveranstalter. Durch die Arbeit für die Ausstellung hat er sich nun aber auch für die heute nicht mehr so junge Jugendzeitschrift begeistert.

Pop, Sex und Castingshows

Über Ebay konnten die beiden sogar die Erstausgabe der «Bravo» ersteigern. «Wir haben geschwitzt, dass wir sie für den Betrag, den wir uns leisten konnten, bekommen», erzählt er. Damals war es noch eine Zeitschrift für Film und Fernsehen, die Cover schmückten Leinwandstars wie Marilyn Monroe oder Romy Schneider. Erst in den 60er-Jahren gaben dann Popstars den Ton an. Später eroberten Themen rund um die Sexualität die Titelseite.

Das Heft ist ein Spiegel des Zeitgeistes und gibt die grossen Themen der Jugend der letzten Jahrzehnte wieder. Plötzlich dominierten Castingshows das Heft und heute wird die Nähe zur Generation Snapchat gesucht.

Dr. Sommer als Stoff für eine Lesung

Die Ausstellung wird durch ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet. Unter anderem ist eine Lesung geplant, an der Leserbriefe und die berühmte Dr.-Sommer-Rubrik rezitiert werden. Das Programm wird laufend online bekannt gegeben. Die Ausstellung dauert noch bis Ende November und ist jeweils von Donnerstag bis Samstag geöffnet.

Und wie denken junge Menschen von heute über die «Bravo»? 20 Minuten hörte sich auf der Strasse um. (Video: Murat Temel/Philipp Stirnemann)

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