BVB-Uniform«Schwarzfahrer erkennen uns an Dienstkleidung»
Am 1. August startete das Dienstbekleidungs-Pilotprojekt der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB). Mitarbeiter kritisieren die neuen Uniformen.
Die BVB-Kontrolleure sind seit drei Monaten in Uniformen unterwegs. (Video: Steve Last)
Seit drei Monaten tragen Mitarbeiter des BVB-Netzservices, die in den Trams und Bussen auch für Ticketkontrollen zuständig sind, Uniformen. Dabei handelt es sich um ein bis Ende Jahr dauerndes Pilotprojekt, das laut BVB-Sprecher Benjamin Schmid die Fahrgäste in ihrem Sicherheitsgefühl bestärken soll. «Für eine Bilanz ist es noch zu früh. Die Auswertung der Rückmeldungen sind im Gang», so Schmid.
Im Mitarbeitermagazin der BVB wird die neue Dienstkleidung in einer Umfrage bereits jetzt kritisiert. Die Arbeitskleidung sei nicht für die multifunktionalen Tätigkeiten des Personals konzipiert worden. Sie sei unpraktisch und nicht durchdacht, lautet die Kritik derjenigen, die die Uniform während des Arbeitsalltags bereits auf Herz und Nieren getestet haben. «Sie sollte allen Bedingungen unseres Jobs besser gerecht werden», wird ein BVB-Mitarbeiter zitiert.
Keine Jagd auf Schwarzfahrer
Zudem macht sich die Befürchtung laut, dass Schwarzfahrer nun ein einfacheres Spiel haben. «Sie erkennen uns direkt an der Dienstkleidung und entziehen sich der Kontrolle», beschwert sich ein Kontrolleur.
Es gehe den BVB nicht darum, Jagd auf Schwarzfahrer zu machen, betont Schmid. «Unsere Maxime ist es, den Leuten zu zeigen, dass wir kontrollieren und dass es ziemlich unfair ist, ohne gültigen Fahrschein unterwegs zu sein», sagt er.
20 Minuten ist auf die Strasse gegangen und hat ÖV-Nutzer gefragt, was sie von den uniformierten Kontrolleuren halten. Der Grundtenor lautet: «Es macht für mich keinen Unterschied. Ich kaufe mein Ticket jeden Monat, um ehrlich zu sein», sagt etwa der 42-jährige Scott MacDonald. Die gleiche Haltung hat Muriel Regenhart (20): «Mir ist das herzlich egal. Ich habe sowieso immer ein Billett», sagt sie. Doch es gibt auch kritische Stimmen. James Pelly hält die Uniformen für unnötig. «Die Arbeitskleidung braucht es nicht. Es reicht doch, wenn sie sich ausweisen können», sagt der 24-Jährige.