Über 6500 Teenager feiern Gott mit viel Pop in Basel

Aktualisiert

Christliches JugendfestivalÜber 6500 Teenager feiern Gott mit viel Pop in Basel

Vom 27. Dezember 2016 bis zum 1. Januar 2017 findet zum zweiten Mal das Praise Camp in den Messehallen von Basel statt. Von Seiten der Juso gibt es Kritik.

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«Warum gibt uns Gott Lust auf Sex, lange bevor wirs ausleben dürfen?» Dieses und andere Themen stehen in zahlreichen Veranstaltungen, die sich an junge Christen wenden, zur Debatte.
Teenager ab 13 Jahren sollen die Möglichkeit zum gemeinsamen Bibellesen haben und von verschiedenen Freizeitangeboten Gebrauch machen können.
Das Praise Camp soll die jungen Gläubigen mit einem modernen Konzept in ihrem Glauben bestärken.
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«Warum gibt uns Gott Lust auf Sex, lange bevor wirs ausleben dürfen?» Dieses und andere Themen stehen in zahlreichen Veranstaltungen, die sich an junge Christen wenden, zur Debatte.

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Das grösste christliche Jugendfestival der Schweiz kommt wieder nach Basel. Die Veranstalter rechnen mit über 6500 Besuchern, allesamt Teenager ab 13 Jahren, die gemeinsam ihren Glauben zelebrieren sollen. Das Camp ist «The Book», der Bibel, gewidmet. Das Praise Camp paart das Evangelium mit hipper Jugendkultur. An Gottesdiensten wird zu Worship Pop getanzt. Bei der Zielgruppe kommt diese Mischung an. Das Praise Camp wird jedes Jahr grösser. In St. Gallen aus der Taufe gehoben, sprengte es bald die Kapazität der Olma-Hallen und dislozierte dann in die viel grösseren Hallen der Messe Basel.

Der Event ist umstritten. Veranstaltet und getragen wird das Festival von mehreren konservativen evangelikalen Bewegungen und Freikirchen. «Dort wird reaktionäres Gedankengut wie zum Beispiel Homophobie verbreitet und veraltete Rollenbilder. Wenn Menschen dahingehend beeinflusst werden, nicht selbstbestimmt zu leben, muss das kritisch betrachtet werden – auch von der Messe Basel», sagt Mirjam Kohler, Co-Präsidentin der Basler Juso. «Jeder soll und darf glauben, was sie oder er will, aber was dort geschieht, grenzt an Gehirnwäsche», so Kohlers Kollegin Jessica Brandenburger.

«Wir lehnen Manipulation ab»

Das Praise Camp habe die Charta christlicher Kinder- und Jugendarbeit unterzeichnet, entgegnet Laura Jacober, Sprecherin des religiösen Anlasses. «Wir berücksichtigen insbesondere die Beeinflussbarkeit und Verwundbarkeit der Kinder und Jugendlichen und lehnen Machtmissbrauch, Zwang und Manipulation ab», zitiert sie aus den Leitfäden. Willkommen seien alle Menschen. «Ungeachtet ihrer Hautfarbe, Konfession und sexuellen Orientierung», sagt Jacober.

Die Messe Basel verweist auf ihre Aufgabe als Hallenvermieter. «Wir behandeln den Veranstalter wie jeden anderen. Der Inhalt des Events ist nicht Sache der Messe», so Kommunikationsleiterin Edith Thalmann. Das Camp würde bereits zum zweiten Mal stattfinden und man habe gute Erfahrungen gemacht: «Das letzte Mal wurde die Sache professionell durchgeführt.»

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