Basler FrauenbadNur noch enge Burkinis erlaubt – Kinder verboten
Wegen verhüllter Muslimas hat das Sportamt die Kleiderordnung für die Frauenbadi geändert. Erlaubt ist nur noch, was eindeutig als Badekleid erkennbar ist.
Das Sportamt zieht die Reissleine und erlässt eine neue Kleiderordnung für das Frauenbad im Gartenbad Eglisee. Dies, nachdem in den letzten Jahren verhüllte Muslimas aus dem französischen Elsass im Fraueli für massiven Ärger gesorgt hatten. Ihre Badekleider waren als solche schlicht nicht erkennbar. Zudem beleidigten sie einheimische Badegäste, insbesondere andere Muslimas, die sich im Frauenbad lockerer kleideten.
Neu sind Burkinis nur noch erlaubt, wenn sie eng am Körper anliegen und eindeutig als Badeanzug erkennbar sind. «Wir sind keine Sittenwächter, aber das Bad ist kein Park und hier trägt man grundsätzlich Badekleidung», sagt Peter Howald, Leiter des Sportamts. Die Burkinimode habe sich in den letzten Jahren verändert und sei teilweise kaum mehr von Strassenkleidung zu unterscheiden, so Howald. «Das Badeaufsichtspersonal muss einen klaren Unterschied zur Strassenbekleidung erkennen können», erklärt er die Regelung.
Die SVP Basel-Stadt verlangte in einer umgehenden Reaktion am Donnerstag ein totales Burkini-Verbot in den öffentlichen Bädern des Kantons. Die Partei kündete aber keine dahingehende Initiative an.
Burkini-Konflikte mit Polizei beenden
Die neue Kleiderordnung will Howald nicht in einen kulturellen Zusammenhang gestellt sehen. «Das ist keine Burkini-Diskussion», betont er. Es gehe darum, die hohen Hygieneanforderungen durchzusetzen. Klarere Regeln würden dies vereinfachen. Der kulturelle Konflikt im Fraueli ist dennoch nicht von der Hand zu weisen. An Spitzentagen kreuzen laut Howald bis zu 500 Muslimas aus dem Elsass auf, die sich nicht an die Regeln halten wollten.
Die neuen Regeln werden nun ohne Übergangsfrist ab Saisonstart Mitte Mai mit Nachdruck durchgesetzt. Konkret heisst das: Im Fraueli ist zusätzliches Personal der Protectas aufgeboten und «wenn nötig wird auch die Polizei zugezogen», sagt Howald. Man werde auch gezielt im Elsass informieren. Hierzu hat die Basler Muslim-Kommission Hand geboten. Denn die muslimische Zielgruppe liest offenbar keine Zeitung. Entsprechende Berichte in elsässischen Medien letztes Jahr seien von den radikalen Muslimas nicht gelesen worden, sagte der Mediensprecher des Basler Erziehungsdepartements.
Auch Kinder nicht mehr erwünscht
Weiter sind auf die kommende Saison auch keine Kinder mehr im Fraueli erlaubt. Das neue Mindesteintrittstalter liegt bei 16 Jahren. Ausnahme sind Säuglinge bis ins Krabbelalter. Das Frauenbad sei eine Ruhezone, wird die Regel begründet. An heissen Sommertagen tummeln sich im eher kleinen Bad bis zu 2000 Frauen und Kinder. Zu viel, fand man beim Sportamt. Das Kinderbecken wurde denn auch durch eine Sonnenterasse aus Holz bei der neuen Buvette ersetzt.