Basel-StadtSieben Personen in U-Haft nach Saubannerzug
Nach den Ausschreitungen vom letzten Freitag müssen sieben mutmassliche Krawallanten die nächste Zeit hinter Gittern verbringen.

Der Saubannerzug wütete am Freitag in Basel-Stadt.
Kein Anbieter/Martina Rutschmann / TwitterDas Zwangsmassnahmengericht hat am Dienstag für sie U-Haft verfügt. Bei den Betroffenen handelt es sich um sechs Männer und eine Frau im Alter von 20 bis 28 Jahren, wie bei der Basler Staatsanwaltschaft auf Anfrage zu erfahren war. Mit Ausnahme eines Holländers handelt es sich ausnahmslos um Schweizer Staatsangehörige aus verschiedenen Kantonen.
Gegen die sieben Personen laufen Verfahren wegen qualifizierter Sachbeschädigung, Landfriedensbruch sowie Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte. Solche Verfahren wurden auch gegen jene sieben weiteren Personen eingeleitet, die bei den Krawallen vom Freitagabend ebenfalls festgenommen worden waren, inzwischen aber wieder auf freiem Fuss sind.
Bei den Ausschreitungen hatten sich zwei Polizisten sowie eine Randaliererin Verletzungen zugezogen, wegen denen sie ins Spital gebracht werden mussten. Dieses konnten sie aber nach kurzer Zeit wieder verlassen.
Sachschaden von 350'000 Franken
Den bei den Ausschreitungen entstandenen Sachschaden beziffert die Staatsanwaltschaft inzwischen auf rund 350'000 Franken. Unter anderem wurden zahlreiche Scheiben eingeschlagen und Polizeifahrzeuge beschädigt.
Die laut Polizei von ausserordentlich hoher Gewaltbereitschaft geprägten Ausschreitungen kamen praktisch aus dem Nichts und stellten die Ermittlungsbehörden zunächst vor ein Rätsel. Inzwischen ist jedoch auf der Internetseite indymedia.org ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Demnach handelte es sich bei der Aktion von rund 50 Personen um eine Demonstration gegen «Rassismus, Repression und Vertreibung». Laut ihrem Sprecher ordnet die Staatsanwaltschaft die Ausschreitungen aufgrund von Hinweisen dem linksextremen Lager zu. (sda)