Easyjet versaut Basler den Junggesellen-Abschied

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BaselEasyjet versaut Basler den Junggesellen-Abschied

Zwei junge Männer verpassten den Junggesellenabschied des besten Freundes in Hamburg: Sie wurden gleich zweimal von Easyjet am EuroAirport stehen gelassen.

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Schon seit Monaten hatten sich W.K. (Bild) und sein Bruder auf den Junggesellenabschied in Hamburg gefreut. Am Ende fand dieser ohne die beiden statt, denn Easyjet stornierte ihre Buchung zweimal ohne genaue Angabe von Gründen.
Zweimal versuchten die Brüder am vergangenen Wochenende, von Basel nach Hamburg zu fliegen. Beides mal hob die Maschine ohne sie ab.
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Schon seit Monaten hatten sich W.K. (Bild) und sein Bruder auf den Junggesellenabschied in Hamburg gefreut. Am Ende fand dieser ohne die beiden statt, denn Easyjet stornierte ihre Buchung zweimal ohne genaue Angabe von Gründen.

W. K.

«Das war die schlechteste Erfahrung nach über 15 Jahren Fliegen», so W. K.* (29) gegenüber 20 Minuten. Er und sein Bruder haben den Junggesellenabschied ihres besten Freundes verpasst, weil es bei Easyjet ein Problem mit der Buchung gab.

In zwei Anläufen hatten die Brüder am vergangenen Wochenende versucht, von Basel nach Hamburg zu fliegen – beide Male startete die Maschine ohne sie. Der Junggesellenabschied war seit Februar geplant, die Flüge seit mehr als zwei Monaten gebucht. «Wir haben uns sehr darauf gefreut», sagt K. enttäuscht.

Stornierung aus unerklärlichen Gründen

Als es mit dem Online-Check-In nicht funktionierte, hätten sie noch nicht geahnt, dass dies nur der Anfang des Albtraums werden würde. «Wir sind am Freitag direkt nach der Arbeit zum Flughafen, damit wir genug Zeit haben, am Schalter einzuchecken», erzählt W.K. weiter. Obwohl eine Buchungsbestätigung vorlag und der Betrag von der Kreditkarte abgebucht worden war, konnten die Mitarbeiter in Basel keine Buchung finden.

Beim Service Point von Easyjet teilte man ihm nur mit, dass die Buchung storniert wurde. Das Geld für den Flug habe man zurückbezahlt. Einen Grund für die Stornierung erfuhr K. nicht. «Die Dame vom Customer Care hat mir eine Nummer hingestreckt, dort sollte ich anrufen», erzählt er weiter. Am Telefon sei er dann gefragt worden, ob er auf der Schwarzen Liste stehe, was er verneinte. «Ich hatte vorher nie Probleme mit Easyjet», sagt er.

Schlussendlich wurde ihm am Telefon die Option angeboten, den Flug bar zu bezahlen. Vor Ort hiess es jedoch, dass dies nicht möglich sei. «Irgendwann haben wir dann das Hotel für Freitag storniert und einen neuen Flug für Samstag früh gebucht», so der enttäuschte K. weiter. «Die anderen waren schon im Flieger und wussten nicht, was los ist», sagt er.

Auch der zweite Anlauf blieb ohne Erfolg

Beim zweiten Anlauf habe es mit dem Online-Check-In funktioniert. «Also sind wir am nächsten Tag wieder zum EuroAirport», so der Rheinfelder. Die Brüder hatten sich allerdings zu früh gefreut, denn beim Einsteigen konnte ihre Boarding-Karte nicht gefunden werden. «Ich konnte es gar nicht mehr glauben», empört sich W. K.

«Wir wurden dann wieder raus geschickt. Die Dame am Service Point sagte, sie könne nichts machen», erzählt er weiter. Entweder sei ein Eintrag in der Schwarzen Liste oder die Bank verantwortlich. Weil die Brüder unbedingt zu ihren Freunden nach Hamburg wollten, erkundigten sie sich nach allen Möglichkeiten. «Der Zug hätte viel zu lange gedauert», ärgert sich W. K. Die einzige Lösung wäre ein Flug mit Easyjet von Zürich am Abend nach Hamburg gewesen. «Niemand konnte uns aber garantieren, dass das dann klappt», sagt er. «Am Ende haben wir den Junggesellenabschied abgesagt», so W. K. enttäuscht.

Gründe der Stornierung nicht restlos geklärt

Die Geschädigten versuchten danach über mehrere Kanäle, die Fluggesellschaft zu erreichen. Sie erwarten eine Entschädigung, denn Hotel, Essen und Schifffahrt in Hamburg sowie die Zugtickets zum Flughafen hatten sie bereits bezahlt. «Ich weiss aber nicht, wie sie einen versäumten Junggesellenabschied entschädigen möchten», so W. K.

Easyjet bestätigt auf Anfrage die Stornierung «aufgrund zusätzlicher Sicherheitschecks». Die Barbezahlung sei nicht möglich gewesen, da der Flug nach Hamburg bereits ausgebucht war. «Wir möchten uns bei den betroffenen Passagieren für jegliche Unannehmlichkeiten entschuldigen», so Anita Carstensen, Sprecherin der Airline.

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