Pegida-DemosDeutsche Polizei fordert Unterstützung aus Basel
Bereits zum vierten Mal an einem Sonntag standen sich Pegida-Anhänger und linke Gruppierungenin Weil am Rhein gegenüber. Die deutsche Polizei möchte nun Hilfe von der Schweiz.
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Mehrere Dutzend Einsatzkräfte mit rund 20 Kastenwagen waren gestern um den Rathausplatz in Weil am Rhein an der Grenze zu Basel in Bereitschaft. Bereits zum vierten Mal in Folge standen sich an einem Sonntag Pegida-Anhänger und linke Gegendemonstranten gegenüber. Die Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) werden von den Schweizern Tobias Steiger und Ignaz Bearth angeführt. Auch unter den linken Gegendemonstranten hört man oft Schweizerdeutsch – viele wurden vom Revolutionären Aufbau mobilisiert.
Die Polizei in Weil ist deswegen personell am Limit. Betroffene wünschen sich nun regelmässige Unterstützung von den Baslern Kollegen. Diese halfen bereits bei der ersten Kundgebung einmal notfallmässig aus. «Wir sind massiv belastet», sagt Peter Faller, Präsident der Lörracher Polizeigewerkschaft, gegenüber der «Schweiz am Sonntag». Viele deutsche Polizisten waren bereits den dritten Sonntag in Folge im Einsatz. Rund 20 Prozent der Stellen im Weiler Revier seien zudem nicht besetzt – das verschärfe die ohnehin prekäre Personalsituation zusätzlich, so Faller.
In Basel bislang verboten
Faller wünscht sich nun tatkräftige Hilfe aus Basel. «Weil viele Demonstranten in der Schweiz bekannt sind, könnte die Basler Polizei besser auf sie einwirken», ist Faller überzeugt. Zudem könne so die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verbessert werden.
Auch Jürgen Filius, Sprecher der Grünen im Landtag Baden-Württemberg, sagt: «Eine Abstimmung der lokalen Behörden der Schweiz und Deutschland zu einem einheitlichen Vorgehen wäre sinnvoll.» Ihn freut es laut «Schweiz am Sonntag» aber, dass «die rechtspopulistischen Kräfte im Land so schwach seien, dass sie radikalisierter Schweizer bedürften, um die eigene Bedeutungslosigkeit zu überdecken.»
Der Basler Sicherheitsdirektor Baschi Dürr will sich gegenüber der «Schweiz am Sonntag» nicht zu «sozialpartnerschaftlichen Fragen der deutschen Polizei» äussern. Bis jetzt hat die Stadt Gesuche für Pegida-Demonstrationen stets abgelehnt, da die öffentliche Sicherheit in Basel «schwerwiegend und unmittelbar» beeinträchtigt gewesen wäre, begründet Polizeisprecher Martin Schütz.