ClubsterbenBasels angesagteste Clubs müssen schliessen
Die beiden grossen Basler Nachtclubs Nordstern und Hinterhof schliessen in einem Jahr. Ihre Mietverträge laufen aus und werden nicht verlängert.

Ausgefeiert - der Nordstern schliesst Ende Jahr. Der Hinterhof verschwindet einen Monat später.
Am 31. Dezember 2015 löschen die Lichter im Nordstern am Voltaplatz für immer. Nach 15 Jahren Bestehen muss sich der Nordstern eine neue Bleibe suchen. Ende Januar 2016 muss auch der Hinterhof beim Dreispitz schliessen. Es drohen zwei der meistbesuchtesten Clubs in Basel, wo DJs von Weltruf auflegen, zu verschwinden. Die Szene ist geschockt.
In einem Bericht der «BZ Basel» bestätigt Nordstern-Geschäftsführer und Programmleiter Agron Isaku, dass der Mietvertrag mit der Eigentümerin IWB nicht verlängert werden konnte. Der Nordstern wurde jüngst mit dem Swiss Nightlife Award als bester Schweizer Club geadelt.
«Basel, schläfst du schon?»
Der Rockföderverein (RFV) und der Verein Kultur & Gastro zeigen sich bestürzt ob der Hiobsnachricht. In einer Mitteilung macht der RFV darauf aufmerksam, dass mit dem Z7 in Pratteln, dessen Betrieb durch einem geplanten Baumarkt in Frage gestellt wird, nun drei wichtige Lokale in der Region zu verschwinden drohen. Es könnten plötzlich 3500 Steh- und Tanzplätze in der Basler Clubkultur fehlen. «Basel, schläfst du schon?», fragt der RFV.
Der Nordstern hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen Ruf als international vernetzter Partytempel erarbeitet. Zweimal hat der Club in den letzten fünf Jahren den Schweizer Nightlife Award gewonnen. Über 52'000 Likes auf Facebook zeugen von einer Strahlkraft weit über die Kantonsgrenze hinaus.
Der Grund für die Schliessung liegt beim Anspruch auf den Eigenbedarf der IWB. Sie tätigt Renovierungs- und Umbauarbeiten im Nebengebäude und möchte einzelne Gebäudeteile zusammenfügen. Allerdings dürfen laut Isaku der Mieter in der oberen Etage sowie das Restaurant Volta Bräu in der unteren Etage im Haus bleiben.
Nordstern streckt Fühler nach Zürich aus
Unerfreulich ist auch die Tatsache, dass mit der Schliessung des Nordsterns 48 Stellen verloren gehen. Isaku sagt, es gäbe in Basel genügend geeignete Locations, um den Nordstern weiterführen zu können. «Niemand wolle jedoch einen Club – überall stosse man auf Granit.» Der 35-Jährige überlegt sich nun, den Club unter gleichem Namen in Zürich aufzuziehen.
Nur einen Monat nach dem Nordstern schliesst eine weitere bekannte Grösse im Basler Nachtleben – der Hinterhof. Die Vermieterin Immobilien Basel wird das Areal anderweitig vermieten. Es besteht keine Möglichkeit, den Vertrag zu verlängern, bestätigt Barbara Neidhart, Mediensprecherin von Immobilien Basel, in der BZ.