Basler Ozeanium soll frühestens 2020 eröffnen

Aktualisiert

Zolli-GrossaquariumBasler Ozeanium soll frühestens 2020 eröffnen

Am Montag stellten die Vertreter des Basler Zoos die weiteren Pläne für den Bau des Ozeaniums vor. Der 100-Millionen-Bau soll ein Zeichen für Naturschutz und Nachhaltigkeit werden.

von
pjz

«Wir vom Zolli stellen unsere Expertise in Forschung und Bildung in den Vordergrund und nicht die Show oder den Kommerz », begann Zoo-Direktor Olivier Pagan am Montag die Pressekonferenz des neuen Ozeaniums. Das neue Grossaquarium soll Ende 2020 oder Anfang 2021 fertiggestellt sein. Auf acht Stockwerken, davon vier unterirdisch, werden die Besucher durch einen spiralförmigen Rundgang durch 30 Stationen mit ebenso vielen Aquarien geführt – zu sehen sind unter anderem Pinguine, ein lebendes Korallenriff und ein riesiges «Ozean-Becken». Die Besucher werden sich so rund zweieinhalb Stunden im Ozeanium befinden und eine «gedankliche Wanderung von Basel hin zum Meer» durchlaufen.

Mehrmals wurde betont, dass der Aspekt der Bildung im Vordergrund steht. Thomas Jermann, Projektleiter des Ozeaniums und Kurator des Vivariums, sprach sogar von einem «Bildungszentrum plus zusätzlichem Aquarium». Zweiter zentraler Punkt des Bauprojekts sei die Nachhaltigkeit. Die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit seien durch das Grossaquarium gewährt. Die Heuwaage, die vom Verwaltungsrat Lukas Stutz als «Unort» und als «städtebauliche Restfläche» bezeichnet wurde, soll durch den Bau aufgewertet und ins Stadtleben reintegriert werden. Das Ozeanium werde ein Besuchermagnet, verhelfe Basel zu mehr Touristen und neuen Arbeitsplätzen und fördere den Standort Basel insgesamt, so Stutz weiter.

Baukosten: 100 Millionen Franken

Der Aquarium-Komplex soll voraussichtlich zirka 100 Millionen Franken kosten und vor allem durch Spenden finanziert werden. «Wir werden keinen Rappen staatliche Unterstützung brauchen», verkündete Zoo-Finanzchef Jean-Nicolas Fahrenberg. Zugleich betonte er jedoch, dass der Bau des Ozeaniums nicht beginne, solange die Finanzierung nicht gesichert sei. Das Finanzierungskonzept basiere auf einem Eintrittspreis von rund 20 Franken bei einer Besucherzahl von 500'000 bis 700'000 pro Jahr, was die jährlichen Betriebskosten decke.

Das neue Grossaquarium «Aquatis» in Lausanne werde vom Basler Zoo nicht als Konkurrenz wahrgenommen, sondern als Ergänzung, so Pagan zum Schluss. Auf die kürzlich geäusserte Kritik seitens der Tierschutzorganisation Franz Weber Fondation reagierten die Zoo-Vertreter gelassen, da die Lebensbedingungen für die Tiere im Ozeanium hervorragend seien und keine vom Aussterben bedrohten Fischarten gezeigt würden.

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