Frauen rufen zum «Pinkel-Protest» auf

Aktualisiert

Mehr PissoirsFrauen rufen zum «Pinkel-Protest» auf

Die Stadt bekämpft Wildpinkler mit neuen Pissoirs. Die Frauen fühlen sich übergangen und rufen heute zum Protest auf.

von
Lukas Hausendorf
Fordern Verrichtungsörtchen für Frauen: Michelle Lachenmeier, Tonja Zürcher und Sarah Wyss.

Fordern Verrichtungsörtchen für Frauen: Michelle Lachenmeier, Tonja Zürcher und Sarah Wyss.

Wenn Männer mal müssen, erleichtern sie sich zur Not schon auch mal im nächsten Vor­garten, wenn das nächste WC in weiter Ferne liegt. Und neuerdings auch in Plastikpissoirs, die die Stadt an drei neuralgischen Stellen aufgestellt hat, um dem Wildpinkelproblem Herr zu werden. An die Bedürfnisse der Damen hat man dabei aber nicht gedacht. «Wir müssen auch pinkeln», sagt Juso-Präsidentin Sarah Wyss. Die 24-Jährige geniesst die Sommernächte gerne am Rheinbord. Wenn dann aber die ­Natur ruft, ist die Party schnell zu Ende: Zu weit weg ist das nächste «Örtchen», das ihren Wünschen punkto Sicherheit und Sauberkeit entspricht. Dann heisst es aushalten oder nach Hause gehen.

Die Jungpolitikerin hat davon genug und fordert jetzt vom Baudepartement ausreichend Verrichtungsmöglichkeiten für das weibliche Geschlecht. Sie und ihre Mit­streiterinnen Tonja Zürcher und Michelle Lachenmeier rufen deshalb heute ab 17.30 Uhr zur «Pinkel-Demo» bei der ­Kasernen-Buvette auf.

Mit ihrer Forderung stossen sie bei Baudirektor Hans-Peter Wessels auf offene Ohren. «Es hat noch nicht genug Toiletten am Rheinufer», ist er sich bewusst. Das werde sich aber ­ändern. «Und die definitive Lösung wird auch Frauen berücksichtigen», verspricht er.

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