«Beweist endlich, dass Basel eine Sportstadt ist»

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American Football«Beweist endlich, dass Basel eine Sportstadt ist»

Die Gladiators beider Basel fordern das Leichtathletikstadion St. Jakob als Heimstadion. Dessen jetzige Nutzung ist laut Trainer Dwaine Wood «ein Witz».

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Bereits letzten Herbst enervierten sich die Footballer über den Mangel an Trainingsmöglichkeiten während der Wintersaison. Von falschen Versprechungen seitens der Regierung war die Rede. Nun fordert Cheftrainer Dwaine Wood das Leichtathletikstadion St. Jakob als offizielle Heimstätte der Gladiators. «Überall hört man, dass Basel eine Sportstadt sei. Beweist endlich, dass es auch so ist», sagt Wood.

Vor der Saison war den Gladiators laut Wood nämlich das Stadion Rankhof für alle sechs Heimspiele von Ende Mai bis Anfang Juli mündlich zugesichert worden. Kurz vor Saisonbeginn wurde seine Mannschaft aber vor vollendete Tatsachen gestellt und darf nun nur zweimal im Rankhof antreten. «Wir erfahren nicht einmal den Grund», sagt er. Die Grundlagen, auf denen die Stadien vergeben werden, seien nicht transparent. Auf Anfrage von 20 Minuten sagt Peter Howald, Leiter des Sportams, dazu nur: «Wir haben ein Platzproblem. Es gibt sogar Wartelisten.»

Verein braucht Eintrittsgeld

Ihre restlichen Heimspiele müssen die Gladiators nun auf dem Sportplatz Sandgrube in Pratteln austragen. Eine unhaltbare Situation für den Sportverein. Die Footballer wollen aber erst gar nicht zurück auf den Rankhof, sondern direkt auf das St. Jakob-Areal ins Leichtathletik-Stadion, dessen Nutzung Wood für einen Witz hält: «Wieso müssen Amateur-Fussballmannschaften, die keinen Eintritt verlangen und wo man die Zuschauer an einer Hand abzählen kann, in einem 22 Millionen Franken teuren Stadion spielen?» Die Gladiators seien abhängig von den Eintrittsgeldern. «Wir würden im Joggeli rund 500 Zuschauer pro Spiel haben», so Wood. Solche Zahlen seien im Rankhof aufgrund der Lage und der Parkplatzsituation unmöglich.

Das Leichtathletikstadion ist aber laut Peter Moser vom Sportamt Basel-Stadt an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Mit der Leichtathletik und den Fussballspielen der FCB U21 und Concordia Basel sei terminlich kein Spielraum mehr vorhanden. Vor allem weil man die Fussballmannschaften nicht so einfach woanders spielen lassen kann. Das Problem sind die Auflagen des Schweizerischen Fussballverbandes. Die restlichen Stadien in der Region, inklusive Rankhof, sind alle nicht 1.-Liga-tauglich. «Der Rankhof ist perfekt für American Football», so Moser. Und die Polizei könne Parkieren an der Grenzacherstrasse beim Rankhof erlauben.

Europäische Spiele möglich

Für Dwaine Wood ist das zu wenig. «Seit 2001 machen die mit uns, was sie wollen», sagt er. «Von Anfang an versprach man uns den Rankhof und schob uns ins alte Leichtathletikstadion ab. Als es nun dort endlich eine Tribüne gab, wurden wir wieder rausgekickt, wieder mit dem Versprechen, den Rankhof zu erhalten.»

«American Football boomt in Europa und auch in der Schweiz. Wir haben rund 25 Cheerleader, insgesamt drei Nachwuchsteams und ein Profi-Team und spielen auf allen Ebenen um die Schweizer Meisterschaft. Wir könnten Basel eine weitere Sportattraktion bieten, wenn man endlich aufhören würde, auf die Bremse zu stehen», so Wood. Er ist überzeugt, dass mit einem festen Heimstadion die Gladiators auch wieder europäisch spielen könnten.

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