Baselland streicht Bus- und Zugverbindungen

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LandratBaselland streicht Bus- und Zugverbindungen

Die Politik spart beim ÖV: Das Angebot von drei Buslinien im Oberbaselbiet und der S9 wird gekürzt. Zudem sollen das U-Abo teurer und ein Nachtzuschlag erhoben werden.

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Das Läufelfingerli fährt am Abend bald nicht mehr zwischen Läufelfingen und Sissach.

Das Läufelfingerli fährt am Abend bald nicht mehr zwischen Läufelfingen und Sissach.

Kein Anbieter/Keystone / Martin Ruetschi

Der Kanton Basel-Landschaft spart beim öffentlichen Verkehr: Ab 2017 wird auf den Oberbaselbieter Buslinien 91, 92 und 93 der Betrieb am Wochenende ganz gestrichen. Bei der S9, dem «Läufelfingerli», sollen täglich die spätesten drei Kurspaare zwischen Sissach und Läufelfingen durch Busse ersetzt werden.

Der Rat verabschiedete die Sparmassnahme in der Schlussabstimmung mit 47 Ja gegen 38 Nein-Stimmen. Neben Ratslinken lehnten die Grünliberalen, die Grünen-Unabhängigen sowie vereinzelte FDP- und SVP-Landräte die Vorlage ab.

Milder als Regierung

Zusammen soll die Massnahme zwischen 150'000 und 220'000 Franken einsparen. Die betroffenen Linien haben einen Kostendeckungsgrad von unter 20 Prozent. Die Regierung wollte das ÖV-Angebot ursprünglich deutlich stärker kürzen, nämlich auf insgesamt sieben Buslinien. Die Strecke der S9 sollte um einen Drittel gekürzt und so gesamthaft 900'000 Franken pro Jahr einspart werden.

Gegen diesen aus der Schublade geholten Sparvorschlag, den der Landrat bereits 2012 versenkt hatte, hatte sich heftiger Widerstand gebildet. Im Laufental sowie zwischen Dornach und Muttenz wird daher gänzlich auf eine Reduktion verzichtet.

Erhöhung U-Abo-Tarif

Künftig werde der Kanton nicht um weitere Sparmassnahmen beim ÖV herumkommen, warnte Regierungsrätin Sabine Pegoraro. Knapp 100 Millionen Franken gebe der Kanton derzeit für den ÖV aus. Jedes Ticket werde zu 60 Prozent subventioniert. Linien mit einen Kostendeckungsgrad unter 20 Prozent müssten daher aus dem Leistungsauftrag eliminiert werden.

Dazu sollten Kostenoptimierungen zusammen mit den Transportunternehmen und den Gemeinden angestrebt werden. Zusätzlich soll ab 2018 auch die Ertragsseite verbessert werden, etwa mit der Erhöhung des U-Abo-Tarifs sowie der Wiedereinführung des Nachtzuschlags. Einen SP-Antrag, den entsprechenden Abschnitt zu ändern, lehnte der Rat mit 45 gegen 38 Stimmen bei 1 Enthaltung aber ab. (mak/sda)

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