«Unglücklich»Koran-Aufkleber drohen Christen mit der Hölle
In Basel werben radikale Muslime aggressiv mit Aufklebern für den Koran – und setzen andere Religionen herab. Das findet sogar der Islamische Zentralrat (IZRS) daneben.

Der Kleber des Netzwerks Die wahre Religion.
Ein Koran-Aufkleber findet sich derzeit in der ganzen Stadt Basel verteilt. Er klebe an Fassaden, Strassenlampen und Parkbänken, berichtet die «Basler Zeitung». Der Kleber gehört zu der gross angelegten «Lies!»-Aktion, die von islamischen Glaubensvertretern seit Monaten in Schweizer Städten durchgeführt wird.
Darauf heisst es: Wer den Satz sage, dass niemand ausser dem allmächtigen Gott angebetet werden dürfe und wer bezeuge, dass Mohammed dessen Gesandter sei, werde vor der «ewigen Bestrafung in der Hölle» gerettet.
Als Einleitung heisst es auf dem Kleber: «Der Koran abrogiert (ersetzt, Anm. d. Red.) alle vorherigen Offenbarungen wie z.B. Thora und Evangelium.» Weiter wird Mohammed zitiert, der gesagt habe: «Niemand von dieser Gemeinschaft hört von mir, sei er Jude oder Christ, und stirbt, ohne an das zu glauben, womit ich gesandt wurde, ausser, dass er zu den Bewohnern des Höllenfeuers gehört.»
«Nicht zielführend»
Gemäss der Religionskoordinatorin der Stadt Basel stammten die Texte aus dem Umfeld des deutschen Salafisten Ibrahim Abou Nagie. Dieser ist ein Kölner Missionar und Kopf des radikalen Netzwerks «Die wahre Religion». Er hätte vergangenen Herbst in Winterthur bei einer Benefiz-Gala auftreten sollen, wurde von Schweizer Behörden aber mit einer Einreisesperre belegt.
Die Basler Religionskoordinatorin sagt der Zeitung: «Ob die Aufkleber strafrechtlich relevant sind, muss die Staatsanwaltschaft entscheiden.» Sie wolle die Texte aber am Runden Tisch der Religionen beider Basel ansprechen.
Der Sprecher des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS), Qaasim Illi, sagt, dass es sich um eine «ehrlich gemeinte Aktion einzelner Muslime» handle. Er sagt, die zitierten Stellen seien jedoch «unglücklich und nicht zielführend».