BaselPatienten essen im Spital künftig à la carte
Das Universitätsspital Basel stellt sein Gastronomie-Konzept um. Fixe Essenszeiten gehören der Vergangenheit an.
Patienten im Universitätsspital Basel haben künftig die Möglichkeit, rund um die Uhr Essen zu bestellen. Zur Auswahl stehen 23 Menüs. (Video: jd)
Was darfs heute Feines sein? Ein pikantes Thai Curry, das pochierte Dorschrückenfilet oder doch lieber das vegetarische Quarksteak? Patienten des Universitätsspitals Basel (USB) haben künftig die Möglichkeit, spontan eine Mahlzeit zu bestellen. «Die Gerichte können jederzeit aus einer Karte mit 23 Menüs und Einzelkompositionen ausgewählt werden», so Manfred Roth, Leiter Hotellerie und Gastronomie.
«Wir können somit näher auf die Wünsche der Patienten eingehen», erklärt Roth. Das Essen 24 Stunden im Voraus bestellen zu müssen, werde nicht mehr nötig sein. Denn das USB stellt als erstes Spital der Schweiz die Patientenverpflegung auf die MicroPast-Methode um. Die Mahlzeiten werden auch nach der Umstellung in der Grossküche zubereitet. Schliesslich werden die Nahrungsmittel luftdicht verpackt und später direkt in sogenannten «Stationsoffices» auf den einzelnen Bettenstationen aufgewärmt. Durch den Prozess sind die Esswaren gemäss Roth bis zu vier Wochen haltbar. Positiver Nebeneffekt: «Wir werden automatisch weniger Abfall produzieren, da wir gezielter zubereiten können», so Roth.
Christian Kech, Leiter der USB-Küche ist von der modernen Methode überzeugt. «Nährstoffe und Vitamine gehen damit nicht verloren. Auch Geschmack, Struktur und Qualität der Produkte bleiben erhalten», sagt er. «Es ist keineswegs eine Erfindung von uns. In vielen Restaurants ist die Methode bereits ein fester Bestandteil», so Kech. Geschmacklich können die Menüs überzeugen. «Ich hatte ein wirklich feines Thai Curry. Da lohnt es sich fast, sich dafür ein Bein zu brechen», sagt eine Testesserin schelmisch.
26 Millionen Franken Kosten
Grund für die Umstellung sind gemäss Roth immer höhere Erwartungen der Patienten an die Verpflegung sowie eine starke Veränderung der Behandlungsprozesse. Zudem stehe die altersbedingte Sanierung der Grossküche des Spitals bevor. 26 Millionen Franken investiert das USB insgesamt in die Umstellung.
Die neue Patientenverpflegung sei in einigen Bettenstationen bereits erfolgreich getestet worden. Patientin Katia Ladner isst seit rund einer Woche MicroPast-Gerichte. «Ich finde es toll, mir aus dem Angebot etwas aussuchen zu können und ich somit nicht irgendwas essen muss», sagt sie. Bis im Sommer 2018 will das USB ganz umgestellt haben. Der Küchenumbau beginnt im April.
(jd/sda)