Kochlehrlinge verwöhnen Obdachlose kulinarisch

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«Gassechuchi»Kochlehrlinge verwöhnen Obdachlose kulinarisch

Im Rahmen ihrer Lehrabschlussarbeit kochten drei Kochlehrlinge in der «Gassechuchi» für Obdachlose und leisten damit Hilfe auf kulinarischer Ebene.

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Das Dream-Team im Einsatz in der Küche. Hier wird das Menü für die Bedüftigen gekocht.

Das Dream-Team im Einsatz in der Küche. Hier wird das Menü für die Bedüftigen gekocht.

Die Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge und Hilfsbedürftige ist zurzeit in aller Munde. An allen Ecken und Enden werden Spenden gesammelt und wird zur Solidarität aufgerufen. Mitten drin sind drei junge Basler Köche. «Wir wollten unseren Teil beitragen», sagte der 17-jährige Emanuel da Silva.

Er und seine beiden Freunde Mike Ly (19) und Dario Mucumeci (19) von der Berufsschule des Gymnasiums Muttenz hatten eine besondere Idee für ihr Lehrabschlussprojekt. «Wir wollten unser Handwerk einsetzen, um Bedürftigen zu helfen», so da Silva. Gedankenspiele über Menschen, die keine warme Mahlzeit haben, führte sie in die «Gassechuchi». «Wir leisteten Hilfe auf kulinarischer Ebene», sagte er.

Viergang-Menü für drei Franken

Unter dem Motto «Die andere Seite unseres Könnens» bekochte das selbsternannte Dream-Team am Freitag rund 140 Obdachlose. «Zwanzig davon sind Vegetarier», so Mucumeci. Für drei Franken erhielten die Bedürftigen ein Menu aus Suppe, Salat, Hauptgang und Dessert. Dank Spenden der Metzgerei Jenzer und dem Kürbisland Liestal konnten die jungen Köche das Bestmögliche rausholen.

Das Menü konnte sich durchaus sehen lassen. «Als Vorspeise gab es eine Kürbissuppe mit Rahmhaube und eine Randensalat mit Apfel. Zum Hauptgang servierten wir marinierte Kalbsbrust mit Kartoffelgratin, Broccoli-Mandeln und Rotwein-Sauce. Und als Dessert machten wir Panna cotta mit Himbeer-Sauce und Caramel-Chip», so Ly.

Entgegen dem Image der Jugend

Die Gäste in der Kleinbasler Gassenküche waren überwältigt. «Wir haben sehr viele schöne und warme Reaktionen erhalten. Die Menschen haben gemerkt, dass wir mit vollem Herz dabei sind», sagte da Silva. Nicht nur die Bedürftigen seien begeistert gewesen, auch ihre Lehrerin, die leider nicht vor Ort sein konnte, war laut den drei Jungköchen hin und weg von dem Projekt. Ihre Erfahrung werden sie anschliessend niederschreiben und der Stiftung Christoph-Merian, die ihr Unterfangen unterstützt hat, zukommen lassen.

Neben der kulinarischen Hilfe wollten die drei Lehrlinge, die auch privat kaum zu trennen sind, auch ein Zeichen setzen. «Heutzutage sagen viele, dass die Jungen eh nichts mehr machen. Dass sie nur auf sich schauen würden. Wir wollten mit der Aktion zeigen, dass dem eben nicht so ist», erklärte das Trio.

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