Brief sorgt für Verwirrung«Leichter Chlorgeschmack ist ein Qualitätsmerkmal»
Die Wasserversorgung wird privatisiert und durch ASiT Water übernommen: Ein (Jux-)Brief, der heute in unzählige Basler Haushalte flatterte, sorgte für Verwirrung.

Dieser Brief verunsicherte heute viele Basler.
Leser-ReporterBeim Basler Wasserversorger IWB liefen heute die Telefone heiss: Dutzende verunsicherte Kunden meldeten sich, wegen eines Briefs mit dem Titel: «ASiT Water übernimmt ab Januar 2017 ihre Wasserversorgung».
Neben einem «moderaten Preisanstiegs des Trinkwassers um 40 Prozent» wird den Kunden empfohlen, das Trinkwasser abzukochen, um eventuellen gesundheitlichen Risiken vorzubeugen. «Sollten dennoch Beschwerden wie Bauchkrämpfe oder Übelkeit auftreten, konsultieren Sie bitte unverzüglich einen Arzt.» Die Warnung richtet sich an Risikogruppen wie Säuglinge, Schwangere und ältere Menschen. Ausserdem wird darauf aufmerksam gemacht, dass «ein leichter Chlorgeschmack ein Qualitätsmerkmal ist». Zudem könne man Premium-Kunde werden und erhalte dann Wasserfilter und Chlortabletten gratis.
IWB ist verstimmt
In einer Stellungnahme schreibt die IWB, dass der Inhalt nicht den Tatsachen entspricht. «Die IWB stellt im Auftrag des Kantons Basel-Stadt eine zuverlässige, preisgünstige und einwandfreie Trinkwasserversorgung sicher – und tut dies auch weiterhin.» Knuchel betont, dass die Qualität des Basler Wassers einwandfrei ist und keine Privatisierung geplant sei. «Wir behalten uns rechtliche Schritte gegen den Urheber vor», so Mediensprecher Lars Knuchel, laut dem es bisher keinen vergleichbaren Fall gibt.
Das Schreiben ist gezeichnet mit Georg W. Trump. Dahinter stehen verschiedene Organisationen – unter anderem Greenpeace Basel und der VPOD Basel, wie auf der Homepage von ASiT Water ersichtlich ist. Mit der Aktion wollen sie auf mögliche Folgen von Privatisierungen aufmerksam machen. Übrigens: ASiT auf rückwärts wäre TiSA – der Name eines internationalen Abkommens, dass weltweit Dienstleistungen liberalisieren will.