Knatsch um Weihnachtsbeleuchtung

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Basel-StadtKnatsch um Weihnachtsbeleuchtung

Der Verein Basler Weihnacht will die Weihnachtslampen in der Innenstadt nun auch am Tag brennen lassen. Die Grünen gehen auf die Barrikaden.

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Die Umrüstung der Lampen in der Freien Strasse würde 230'000 Franken kosten.

Die Umrüstung der Lampen in der Freien Strasse würde 230'000 Franken kosten.

Keystone/Georgios Kefalas

Mit einem Brief an das Gewerbe brachte Anfang November der Verein Basler Weihnacht seinen Enthusiasmus über die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt zum Ausdruck. Laut der «Schweiz am Sonntag» wurde darin der Wunsch geäussert, dass die Lichter in Zukunft bereits um 14 Uhr nachmittags und nicht mehr erst bei Einbruch der Dämmerung eingeschaltet werden sollen. Vereinspräsident Gabriel Barell erhofft sich dadurch eine Aufwertung der Weihnachtsstadt am tristen Tage.

Bei den Grünen kommt dieser Vorschlag des städtischen Weihnachtsvereins überhaupt nicht gut an. Von Energieverschwendung ist die Rede. Grossrätin Brigitta Gerber (Grünes Bündnis) findet die Idee verantwortungslos, wo man doch zurzeit Mittel und Wege suche, den Energieverbrauch der Stadt zu reduzieren. Zudem sei es auch ökologisch nicht zu rechtfertigen. «Die Glühlampen fördern die Lichtverschmutzung», so Gerber. Bis heute besteht die Weihnachtsbeleuchtung noch aus konventionellen Glühbirnen und nicht aus energiesparenderen LED-Lampen. Prominentestes Beispiel sind die Lichter in der Freien Strasse.

Umrüstung kostet 230'000 Franken

«Bis anhin war es aus finanziellen Gründen nicht möglich, auf LED umzurüsten», begründet René Bänziger vom Verein Weihnachtsbeleuchtung die Sachlage. 230'000 Franken würde die Umrüstung alleine in der Freien Strasse kosten. Die Weihnachtsbeleuchtung in den Strassen und Gassen wird seit Jahren von den Geschäften der Einkaufsmeile bezahlt. Der Lotteriefonds soll sich an der Umrüstung finanziell beteiligen. Diese ist laut Bänziger für nächstes Jahr geplant.

Aber auch Bänziger kann den Wunsch des Vereins Basler Weihnacht nach früherer Lichtereinschaltung nicht nachvollziehen. Sein Verein werde an den alten Einschaltzeiten festhalten. Für Grossrätin Gerber reicht dieser Schritt aber nicht aus. Sie plant einen politischen Vorstoss. «Ich möchte wissen, wie der Regierungsrat die Reduzierung der Lichtverschmutzung umzusetzen gedenkt – und dies nicht nur während der Adventszeit», so Gerber. Es sei an der Zeit, das Bewusstsein der Bevölkerung für diese Problematik zu fördern.

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