Verheerende IrrfahrtBasler Amokfahrer wird der Prozess gemacht
Der schizophrene Mann, der letzten März auf der Mittleren Brücke eine Frau tötete, muss im September vor Gericht.
Es ist eine ebenso trockene wie traurige Bilanz, die in der Anklageschrift gegen den heute 28-jährigen Madzedonier gezogen wird: Fünf Personen soll er angegriffen haben, um sich ein Auto zu beschaffen. Sieben Personen verletzte er auf seiner Amokfahrt durch die Stadt, eine weitere Frau erlag ihren Verletzungen. Vorsätzliche Tötung, Raub, grobe Verletzung der Verkehrsregeln – dies sind nur ein paar der Anklagepunkte, die am 17. September vor dem basel-städtischen Strafgericht verhandelt werden.
Die Anklageschrift fördert nun Details der Wahnsinnstat zutage: So soll der Fahrer sich von einer «inneren Stimme» aufgefordert gefühlt haben, aus der Universitären Psychiatrischen Klinik Basel zu flüchten und meinte, von einem in einem Heli befindenden Scharfschützen verfolgt zu werden. Bei vier Versuchen, ein Auto zu klauen, wurde er teilweise gewalttätig gegen deren Fahrer. Bei zwei der verletzten Velofahrer bestand akute Lebensgefahr, die verstorbene 46-Jährige erlitt nach einer massiven Kollision mit dem Auto des Täters eine offene Schädelhirnverletzung und eine Luftembolie.
Noch sitzt der vorbestrafte psychisch kranke Mann in U-Haft – nach dem Urteil könnte er aber lebenslang in eine geschlossene Klinik-Abteilung kommen: Er wurde als schuldunfähig befunden.