Wegen MobilfunkstreitTaxifahrer am Euroairport in Kreditkarten-Klemme
Seit die Swisscom ihre Sendeanlagen am Euro-Airport abschalten musste, funktionieren auch viele Kartenterminals der Taxifahrer nicht mehr.
«Was erlauben sich diese Franzosen eigentlich», regt sich Cindy Schütz auf. Der Taxifahrerin hat der Ausgang des Mobilfunkstreits am Euroairport viel Ärger eingebracht. Seit nämlich die Swisscom Anfang Mai ihre Sendeanlage am Flughafen abschalten musste, funktioniert Schütz' Kartenterminal dort nicht mehr.
Gerade Geschäftsreisende, die häufig mit dem Taxi an den Flughafen fahren, hätten wenig Zeit. «Das ist für uns eine Katastrophe, die zahlen fast alle mit Kreditkarte», redet sich Schütz in Fahrt. «Was glauben Sie, wie die sich aufgeregt haben», erzählt Schütz. Seither muss sie auf Bargeld oder Vorauszahlung bestehen. «Dafür haben aber nicht alle Kunden Verständnis.»
In Einzelfällen funktioniert Roaming
Schütz ist kein Einzelfall. Mobile Kartenterminals, die über die SIX Payment Services vertrieben werden, laufen über das Netz der Swisscom. «Auch wir sind betroffen», sagt auf Anfrage Kurt Schaufelberger, Geschäftsführer der Basler Taxi Zentrale. Die Swisscom bestätigt den Sachverhalt ebenfalls: «Natürlich sind solche Geräte auch von der Abschaltung betroffen», erklärt Sprecherin Annina Merk.
Allerdings: Nicht immer funktioniert das mobile Kreditkartengerät nicht. Schaufelberger berichtet von Fällen, in denen das System auf Roaming umgeschaltet habe. «Da funktioniert es einwandfrei.» Man versuche nun, die technischen Möglichkeiten zu optimieren. Am besten wäre aber eine Rückkehr zum alten Zustand, so Schaufelberger.
Kartenterminal-Anbieter will helfen
Grundsätzlich seien die Geräte für den Einsatz in der Schweiz gemacht, sagt Jürg Schneider, Sprecher von SIX Payment Services, auf Anfrage. Als Anbieter der Zahlungsgeräte seien dem Unternehmen die Hände gebunden. «Wir können keine Antennen aufstellen.» Grundsätzlich sei Roaming aber möglich, wenn die Geräte mit einer SIM-Karte versehen sind. Schneider stellt aber auch individuelle Lösungen für betroffene Taxifahrer in Aussicht. «Die sollen sich bei uns melden.»