Bijouterie-Räuber boten Schmuck auf Ricardo an

Aktualisiert

Strafgericht BSBijouterie-Räuber boten Schmuck auf Ricardo an

Im April 2011 überfielen zwei Männer die Bijouterie Urech an der Falknerstrasse und erbeuteten Schmuck im Wert von 65'000 Franken. Das Duo sass am Montag auf der Anklagebank.

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Die Bijouterie Urech wurde im April 2011 überfallen. Die beiden Täter sassen am Montag vor dem Basler Strafgericht.

Die Bijouterie Urech wurde im April 2011 überfallen. Die beiden Täter sassen am Montag vor dem Basler Strafgericht.

Kein Anbieter/dd

Die zwei Beschuldigten (25 und 28) zeigten sich am Montag geständig: Sie hätten am 27. April 2011 am hellichten Tag die Bijouterie Urech überfallen und Schmuck für 65'000 Franken geraubt, sagten sie vor der Fünferkammer des Basler Strafgerichts aus. Uneinig waren sie sich hingegen bei der Frage, wer die Idee zum Überfall gehabt habe: Keine Gelegenheit wurde ausgelassen, dem jeweils anderen die Schuld zuzuschieben, wenn es darum ging, wer die treibende kriminelle Kraft war.

Die Kumpel hätten bereits einen Tag vor dem Raub versucht, ins Schmuckgeschäft einzubrechen. «Ich hab damals Panik gekriegt und wir haben die Aktion abgebrochen», so der jüngere der beiden Angeklagten. «Er hat mir dann eingeredet, dass ich keine Eier habe.» Laut seinen Aussagen wurde er von seinem Komplizen zum Überfall gedrängt, was dieser bestritt. «Ich habe ihn nicht dazu gezwungen. Es war seine Idee», so der 28-Jährige, der laut Anklageschrift kein unbeschriebenes Blatt ist. Die Vorwürfe wiegen schwer: mehrfacher, teilweise qualifizierter Raub, gewerbsmässiger Betrug, Hausfriedensbruch und Widerhandlung gegen das Waffengesetz sind nur einige der Straftaten, für die er ebenfalls zur Rechenschaft gezogen wird.

Mit Pistole gedroht und Kabelbindern gefesselt

Mit einer Soft-Air-Pistole bewaffnet und verhüllten Gesichtern habe das Duo die Bijouterie an besagtem Tag gestürmt. «Ich bin reingegangen und habe gesagt, dies sei ein Überfall», so der 28-jährige Räuber. Anschliessend habe er eine der beiden Angestellten zu Boden gedrückt und die 41-Jährige mit präparierten Kabelbindern gefesselt. Die 18-jährige Lehrtochter habe er mit der Pistole bedroht und sie gezwungen, sich neben ihre gefesselte Ausbildnerin zu setzen. Dann wurden die Frauen mit einem Teppichläufer zugedeckt, um deren Blickfeld einzuschränken. Währenddessen habe sich sein Komplize um die Beute gekümmert. «Meine Aufgabe war es, hinter die Theke zu gehen und den Schmuck einzuräumen», sagte dieser.

Was passierte mit dem Diebesgut?

Auch darüber, ob die Beute anschliessend im BMW des 28-Jährigen oder in der Liegenschaft des 25-Jährigen aufbewahrt wurde, herrschte Uneinigkeit. Zudem blieb während der Verhandlung ungeklärt, was genau mit dem geklauten Schmuck und den Uhren passierte. Einige Schmuckstücke wurden laut Anklage über Ricardo verkauft.

Falls die Aussagen der Räuber der Wahrheit entsprechen, wurden die Schmuckstücke unter ihrem effektiven Wert verkauft. Statt dem Wert von 65'000 Fr. habe das Diebesgut lediglich rund 18'000 Franken eingebracht, gaben sie dem Gerichtspräsidenten an.

Die Plädoyers werden am Dienstag gehalten. Der Fall ist auf fünf Tage angesetzt.

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