Angst vor mehr Einbrüchen wegen Google Street View

Aktualisiert

GemeindepräsidentenAngst vor mehr Einbrüchen wegen Google Street View

Ab nächster Woche ist das Google-Auto in 22 Baselbieter Gemeinden unterwegs und schiesst hochauflösende Street View-Fotos. Die lokalen Behörden befürchten eine Zunahme von Einbrüchen.

Samuel Hufschmid
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Samuel Hufschmid
Das neue Google-Auto ist ab 21. Mai in zahlreichen Baselbieter Gemeinden unterwegs.

Das neue Google-Auto ist ab 21. Mai in zahlreichen Baselbieter Gemeinden unterwegs.

Biel-Benken ist eine der 22 Baselbieter Gemeinden, die in den nächsten Wochen für Google Street View fotografiert werden. Gemeindepräsident Peter Burch ist wenig erfreut: «Wir haben jetzt schon viele Einbrüche in der Region. Mit Google Street View können Einbrecher künftig ihre Ziele bequem am PC auskundschaften», so Burch.

Ebenfalls skeptisch ist der Gemeindepräsident von Therwil, Reto Wolf. Auch er befürchtet, dass die detaillierten Aufnahmen zumindest in Einzelfällen zu mehr Einbrüchen führen. Im Baselbiet hat die Anzahl Einbrüche im vergangenen Jahr um 30 Prozent zugenommen – auf fast 2000 Fälle. Trotzdem sind dem Kanton im Kampf gegen Google die Hände gebunden. «Da es sich um eine Firma handelt, ist der Bund zuständig», sagt Datenschützer Tobias Schnelli.

Kameras auf Augenhöhe

Die Bundesbehörde war bereits 2009 aktiv geworden und hatte Google wegen Verletzung des Datenschutzes eingeklagt – und teilweise recht bekommen. Gemäss Bundesgerichtsurteil darf der Internet-Konzern seine Kameras seither nur noch auf Augenhöhe montieren. Bei früheren Fahrten waren die Kameras an einem Masten auf rund 3 Meter Höhe angebracht – was auch Einbrechern noch tiefere Einblicke in die Privatsphäre ermöglichte.

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