Basel will spezielle FCB-Fan-Gräber erlauben

Aktualisiert

«Für immer rot-blau»Basel will spezielle FCB-Fan-Gräber erlauben

In Basel könnten FCB-Fans bald in «thematischen Gräbern» ihre letzte Ruhe finden. Die Regierung gibt einem FCB-Grabfeld grünes Licht. Die Fans interessiert es allerdings wenig.

Rot-blau bis in den Tod. Die Basler Regierung hat nichts gegen ein FC Basel-Fanfeld auf einem der beiden Basler Friedhöfe einzuwenden.
Grossrat Heiner Ueberwasser (SVP) hatte nach der Möglichkeit von thematischen Grabfeldern für FCB-Fans in einer Interpellation gefragt.
Der FCB wäre nicht der erste Verein mit eigenem Grabfeld. Auf Schalke gibt es das bereits seit Mitte 2012.
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Rot-blau bis in den Tod. Die Basler Regierung hat nichts gegen ein FC Basel-Fanfeld auf einem der beiden Basler Friedhöfe einzuwenden.

Sacha Grossenbacher

Auf Schalke können sich Fans der Gelsenkirchener schon seit 2012 auf einem Grabfeld ihres Vereins beerdigen lassen und auch Anhänger des Hamburger SV können ihrem Verein bis in den Tod treu bleiben. Basler Fussballfans soll es nun auch offen sein, auf dem grossen kantonalen Friedhof am Hörnli oder dem Wolfgottesacker beim Dreispitz eine Fan-Ruhestätte erhalten. «Grundsätzlich wäre gegen eine entsprechende Grabstätte nichts einzuwenden», sagte Baudirektor Hans-Peter Wessels am Mittwoch vor dem Grossen Rat.

Eine Interpellation von SVP-Grossrat Heinrich Ueberwasser hatte nach der Möglichkeit einer «thematischen Grabstätte» für Anhänger des FC Basel gefragt – mit Verweis auf das Club-Motto «FCB - für immer rot-blau». Der Interpellant stellt sich ein «Gräberfeld mit dezenten Hinweisen» vor, wie er vor dem Parlament ausführte.

Fans oder Verein müsste Gesuch stellen

Laut Wessels' mündlicher Antwort gibt es auf besagten Friedhöfen schon lange «verschiedene Nutzungsrechte bei Familiengrabanlagen», die meist an religiöse Gemeinschaften abgegeben worden seien. Eine Sportvereinigung habe hingegen bisher noch nie ein solches Interesse angemeldet.

Falls nun der FC Basel oder ein offizieller Fanclub «tatsächlich ein ernsthaftes Interesse» hätte, würde die für die Friedhöfe zuständige Stadtgärtnerei ein Gesuch «selbstverständlich gerne entgegennehmen». Wessels: «Grundsätzlich wäre gegen eine entsprechende Grabstätte nichts einzuwenden.»

FCB-Fans haben kein Interesse

Der FCB selbst habe sich «mit dieser Frage bisher noch gar nicht beschäftigt», sagt FCB-Sprecherin Andrea Roth. Auch bei den Fans stösst das Thema FCB-Grabfeld nicht auf grosses Interesse.

Bei den drei grössten FCB-Fanclubs siehts nicht anders aus. Es bestehe kein Bedarf, heisst es von Seiten der angefragten Vereinigungen. «Am Ende ist ein Grabfeld auch eine Kostenfrage. Ich denke nicht, dass unsere Mitglieder bereit sind, für ein Fan-Grab tiefer in die Tasche zu greifen», so Daniel Zurfluh, Präsident des Fanclubs Bebbi. Der Grundtenor der Fanclubs lautet klar und deutlich: «Von uns ist kein Gesuch zu erwarten.»

Ueberwasser will Worten Taten folgen lassen

Nichtsdestotrotz würde Heinrich Ueberwasser nach der positiven Antwort der Regierung seiner Interpellation nun Taten folgen lassen. Wenn ein Fan, Fanclub oder gar der Verein selbst Interesse bekunden würde, biete er unentgeltlich seine Hilfe bei den Formalitäten an, sagte der Anwalt gegenüber 20 Minuten.

Grossrat Heinrich Ueberwasser (SVP) ersuchte die Regierung in einer Interpellation um die Möglichkeit des FCB-Begräbnisses auf dem Friedhof Hörnli. (Video: Lukas Hausendorf)

Grossrat Heinrich Ueberwasser (SVP) erklärt im Interview, weshalb er sich eine FCB-Fan-Ruhestätte auf dem Friedhof Hörnli wünscht. (Video: 20 Minuten) (20 Minuten/sda)

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